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Schnee

Fällt um dunkle Bäume weich der Schnee,
Lange sacht, dann aufgewirbelt, jäh.

Hüllt den Tag in dämmerndes Gewühl,
Breitet auf die Erde Pfühl um Pfühl.

Wandert einer, und er sieht den Flaum;
Denkt er: weiches Bette, weiter Raum!

Wandert einer und er weiss kein Dach,
Denkt: hier fände ich ein Wohngemach!

Ist wie zugehangen rings die Welt,
Schiebt sich eng zusammen wie ein Zelt.

Busch und Bäume stehen unbewegt
Und von Einsamkeit wie eingehegt.

Friedrich Freiherr von Logau
(1604-1655)

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  • Tante R. 2. Dezember 2010, 17:12, 17:12

    mein lieblings-Wintergedicht ist von Johann Peter Hebel
    in allemannischer Mundart:
    Winter
    Ich echt do obe Bauwele feil?
    In der 5. Klasse konnte ich ein Lob einheimsen, weil
    ich es fehlerfrei aufsagen konnte!!

  • Tante R. 2. Dezember 2010, 17:31, 17:31

    Im ersten Wort der Zeile ist das S eingeschneit worden….
    richtig ist: Isch echt do obe Bauwele feil? (äxsgüsi)

  • Brige 2. Dezember 2010, 18:31, 18:31

    Ui, das ist aber lang! Hast Du es auf baseldytsch aufgesagt?

  • Tante R. 3. Dezember 2010, 17:37, 17:37

    nei,nei , damals war mir das Baseldiitsch noch nicht
    so gekäufig, aber das allemannische tönt ja nicht so extrem.

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