Vor über 200 Jahren begann der Industrielle Rudolf Meyer Sohn mit dem Bau eines weit verzweigten Stollensystems unter der Stadt Aarau.
Mit dem «Aufschluss Meyerstollen» entstand nun im 3. UG des Bahnhofs Aarau ein Ort, an dem das Stadtmuseum Aarau einen Einblick, aber auch einen Einstieg in dieses faszinierende frühindustrielle Baudenkmal bietet. Tief unter der Erde betreten die Besucherinnen und Besucher eine andere Welt: Ein gewundener Raum mit rohen Felswänden ist das neu geschaffene Zugangstor zu zwei Armen der Meyerstollen. Über einen Steg können sie trockenen Fusses die alten Stollen auf einem kurzen, aber sehr eindrücklichen Teilstück in natura kennen lernen und gefahrlos besichtigen. (Quelle)
Per Zufall entdeckten wir einmal nach einer Wanderung die Eingangstür zum «Aufschluss Meyerstollen» im Aarauer Bahnhof. Da er nur dreimal im Monat für kurze Zeit geöffnet ist, schafften wir es erst heute, ihn zu besichtigen. Klein, aber fein, würde ich sagen. Es gab eine kurze, sehr interessante Führung, und der Blick und der kurze Gang in den Stollen selber darf man sich keinesfalls entgehen lassen. Um richtig im Stollensystem herumzuwandern, wendet man sich an die IG Meyersche Stollen. Ich überlege mir das ernsthaft.
Dieser Johann Rudolf Meyer Sohn war übrigens ein äusserst umtriebiger Geselle. Am besten gefällt mir, dass er zusammen mit seinem Bruder Hieronymus und zwei Gemsjägern als Bergführer als Erster einen Schweizer 4000er bestieg. Am 3. August 1811 standen die zwei Aarauer auf den Gipfel der Jungfrau.