≡ Menu

«Dans la Maison»

Mit einem französischen Film schliessen wir das Zurich Film Festival diesmal ab, da freuen wir uns doch!

Der Französischlehrer Germain gibt seiner Klasse die Aufgabe, einen Essay zu schreiben – und ist vom Ergebnis masslos enttäuscht: Farblos sind die Texte seiner fast erwachsenen Schüler. Einzig der schüchterne Claude sticht mit einem interessanten, wenn auch bizarren Ansatz hervor: Er beschreibt, wie er sich ins Haus seines Mitschülers Raphael einschleicht – und was er dabei alles beobachtet. Von dessen Voyeurismus gleichermassen irritiert wie fasziniert, beginnt Germain mit wachsender Obsession, den jungen Mann zu fördern. Aber als sich Claudes Erzählung weiterspinnt, geraten die Dinge immer mehr ausser Kontrolle …

Der Film fängt gut an: Die Handlung ist originell, die Dialoge geistreich und witzig und die Figuren liebenswert. Doch irgendwie verläuft die Geschichte mit der Zeit etwas im Sand. Auch die Tatsache, dass man plötzlich nicht mehr sicher ist, was im Film nun Realität und was Fantasie ist, kann die Spannung bei mir nicht aufrechterhalten. Und den Schluss empfand ich offen gesagt schon fast als Ärgernis, so klischeehaft und banal, aber vielleicht bin ich ja einer Manipulation des Regisseurs François Ozon auf den Leim gekrochen … Gute Unterhaltung ist der Film aber auf jeden Fall.