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«Der Menschenfeind»

Bevor wir uns heute ins Schauspielhaus begeben, besuchen wir wieder einmal ein für uns neues Restaurant: das Bona Dea im Hauptbahnhof. Dort gibt es ein vegetarisches Buffet im asiatischen Stil, das uns ausgezeichnet mundet. Und nicht nur das: Gerade haben sie auch Bündner Spezialitäten im Angebot. Hätte Christof es mir nicht verboten, ich hätte meinen Teller mit Capuns und Pizokel gefüllt anstatt mit Kochbananen und Flügelbohnen.

Anschliessend steht der Menschenfeind von Molière auf dem Programm. Molière ist immer gut, und das Thema ist ein Dauerbrenner:

Falsche Anteilnahme, geheuchelte Gefühle, gelogenes Lob – der Menschenfeind Alceste hasst die Umgangsformen der oberen Zehntausend, denen er angehört. Indem er nur noch sagt und tut, was schonungslos der Wahrheit dient, macht er sich fortan unbeliebt bei Freund und Feind. Molières Komödie von 1666 stellt die philosophisch zeitlose Frage, ob die Lüge nicht auch wesenhafter und vitaler Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens sei.

Die schnörkellose Inszenierung von Barbara Frey gefällt uns sehr: Die wunderbaren Reime und die grossartigen Schauspieler kommen bestens zur Geltung. Nach zwei Stunden verlassen wir das Theater erfüllt und gut gelaunt. So muss es sein.

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