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Westerwaldsteig Tag 1: Herborn, die Fachwerkperle an der Dill

Wir reisen mit der Bahn zum Ausgangspunkt unserer Wandertour. Zuerst geht es nach Basel und dann mit dem ICE nach Frankfurt am Main. Wir sitzen zwar in einem Ruhewagen der ersten Klasse, aber mit der Ruhe ist es nicht sehr weit her. Hinter uns quasselt ein altes spanisches Ehepaar ohne Punkt und Komma, vor uns unterhalten sich Kinder im sehr lauten Flüsterton und schräg vor uns rotzt ein Grüsel vor sich hin. Bei jedem Halt meinen ein paar Zugestiegene, sie befänden sich im Wagen elf, obwohl aussen zwölf angeschrieben steht. Das Bordrestaurant ist auch defekt, aber das erwähne ich nur der Vollständigkeit halber.

In Frankfurt steigen wir um in den Regionalexpress nach Singen. Kurz vor Giessen kommt die Durchsage, dass der Zug geteilt wird und nur die hintere Hälfte weiterfährt. Zum Glück sitzen wir bereits im hinteren Teil. In Herborn steigen wir aus und marschieren mit unserem Gepäck im Schlepptau rund einen halben Kilometer zum Schlosshotel. Es sieht nicht aus wie ein Schloss, aber es steht unterhalb des Herborner Schlosses im Stadtzentrum.

Die Altstadt von Herborn ist ausgesprochen hübsch mit den viele Fachwerkhäusern und dem gemütlichen Marktplatz, wo der Westerwaldsteig offiziell beginnt. Schon bald sitzen wir bei Kuchen und Kaffee in einem Gartenrestaurant. Später kaufen wir uns noch das Nötigste für die Wanderung. Mir geht die Sonnencrème bald aus, und wenn man dem Wetterbericht glaubt, braucht man die in den nächsten Tagen! Essen tun wir später in der Hohen Schule, einem historischen Gebäude mit Museum, und zwar ausgezeichnet. Dann ziehen wir uns ins Hotelzimmer zurück und schauen Wahldebatten.