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Das Geschrei

Wir beginnen das neue Jahr mit einem Besuch im Kunsthaus Zürich: Dort ist noch bis zum 12. Januar die Ausstellung Edvard Munch – 150 grafische Meisterwerke zu sehen. Um halb zehn Uhr nehmen wir den Zug, der gar nicht einmal so leer ist für einen Neujahrsmorgen – im Gegensatz zur A1: So einsam haben wir die Autobahn selten gesehen.

Auch im Kunsthaus ist wenig los, so dass wir in aller Ruhe die umfangreiche Ausstellung betrachten können. Dieser Munch war alles andere als ein fröhlicher Zeitgenosse: Er wurde von Ängsten und einer bipoloaren Störung geplagt und quälte sich mit einem Alkoholproblem und einer tragischen Liebesgeschichte herum. Trotzdem schaffte er es, sich als Maler zu etablieren und vor allem mit seinen Portäts zu beeindrucken.

Gemälde sind wenig zu sehen im Kunsthaus, dafür zahlreiche Grafiken. Es beeindruckt uns, wie experimentierfreudig der Künstler mit den verschiedenen Drucktechniken war: Stiche, Holzschnitte und Lithographien, meist verschiedenfarbig in mehreren Abzügen, zeugen von seiner grossen Kreativität. Die Themen: Liebe, Schmerz und Tod, Leidenschaft, Einsamkeit und Trauer. Und natürlich gibt es einige Porträts und Selbstporträts zu bestaunen. Auch Munchs berühmtestes Werk «der Schrei» ist da – als Lithographie und mit dem Titel «das Geschrei». Eine rundum gelungene Ausstellung, wie wir finden.

PS: Dieser Munch wurde übrigens fast genau 100 Jahr vor mir geboren.

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