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«Mein Name sei Gantenbein»

Ein Mann sitzt in seiner Wohnung. Allein. Seine Frau hat ihn verlassen. Er fragt sich: Wie ist es dazu gekommen? Er steigt aus seiner Geschichte aus und gibt sich eine neue. Nicht nur eine. „Er probiert Geschichten an wie Kleider“ — jede Erfahrung eine neue Identität, eine neue Rolle, neues Personal, neuer Schauplatz. Keine Geschichte von Anfang bis Ende, stattdessen ein Kaleidoskop von Erfahrungen, Erlebnissen, Entwürfen – ein Leben im Konjunktiv, wie gemacht für die Bühne: „Mein Name sei Gantenbein.“

Sicher nicht ganz einfach, den Roman von Max Frisch auf die Bühne zu bringen, aber Dušan David Pařízek hat die Aufgabe hervorragend gemeistert, wie ich finde. Es war lustig und ernst und hervorragend gespielt. Ich habe mich bestens unterhalten, und die gut zwei Stunden vergingen wie im Flug.

Bevor wir ins Schauspielhaus gingen, speisten wir im Aurora. Das ist das neue Restaurant, das aus dem altehrwürdigen Café Ernst entstanden ist. Wir speisten sehr gut, wurden freundlich empfangen und bedient und konnten den Trams in der Bahnhofstrasse aufs Dach gucken. Das Onsen-Ei, das im Aurora auf der Speisekarte steht, habe ich noch nicht versucht. Ich fürchtete, die Zeit würde nicht reichen.

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