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Goldsteig Etappe 1: Von Furth im Wald nach Thening (Hohenwarth)

Wir werden früh wach und sind bereits um 07:00 im Frühstücksraum. Acht Tische sind aufgedeckt, sechs davon bereits benutzt und verlassen. Und wir dachten, wir seien Frühaufsteher. Dafür spielen wir jetzt unsere mehrjährige Weitwandererfahrung aus: Das Richtige am Büffet für das Frühstück aussuchen, zwei Sandwiches richten, das geht aus einer Hand.

Kurz nach acht Uhr starten wir bei bedecktem Himmel und immer noch schwülen Verhältnissen, ein Gewitter letzte Nacht hätte gut getan. Wir verlassen Furth im Wald, passieren die Sportanlagen in der Wutzmühle, wo wir auf deutsch und tschechisch die aktive Fussarbeit repetieren …

Sehr wichtig beim Wandern!

… und wo der Fussballclub Furth im Wald in zwei Wochen sein 100-Jahr-Jubiläum feiern wird.

Wir sind praktisch alleine unterwegs, dann und wann kreuzen wir Hündeler auf ihren Morgenrunden. Die Hunde sehen dabei deutlich frischer aus als ihre Halterinnen und Halter.

Die Route ist gut ausgeschildert, wir kommen zügig vorwärts, nur mit dem vielgelobten Möblierung werden wir nicht richtig warm. Wo bleiben die Rastbänke, wenn man pausieren möchte? Also setzen wir uns auf einen Baumstrunk und trinken, denn bald wird es aufwärts gehen. Innert Kürze entdecken Ameisen meinen Rucksack und marschieren schnurstracks hinein. Nun denn, dann wandern sie halt mit, wenn’s weiter geht.

Wir sind ja heute Morgen bei km 195 des Goldsteigs eingestiegen, die ganzen „Flachetappen“ ab Marktredwitz bis Furth im Wald schenkten wir uns. Das merken wir jetzt, denn der erste richtige Aufstieg auf den Burgstall hat es in sich. Auf kürzester Strecke führt der verblockte Weg mehr oder weniger direkt in der Fallinie von 600 auf fast 1000 Meter hoch; mir tropft der Schweiss aus dem Gesicht, auch die Arme sind nass und zu allem Elend geraten wir mehrmals in dichte Schwärme mit feinsten durchsichtigen Fliegen oder Mücken, die an uns gleich kleben bleiben.

Oben tragen wir uns im Gipfelbuch ein, geniessen die Aussicht auf den Drachensee, aufs weite Land und auf die Antenne des Bayerischen Rundfunks.

Beste Grüsse aus Brugg!

Blick auf den Drachensee

Blick ins bayerische Land

Ränne um d’Antänne

Brige halluziniert von riesigen Gläsern mit Apfelschorle, leider ist die erste Raststätte auf der heutigen Tagesroute geschlossen und die zweite, die kurz danach folgt, dermassen unattraktiv, dass wir weiterwandern und uns bei der Seelenbrunnen-Hütte selbst verpflegen.

Der Abstieg führt noch durch Wald, schon jetzt merken wir, wie es immer heisser wird. Als wir den Wald verlassen, brennt es unbarmherzig vom Himmel. Aber schön ist es hier!

Schön. Und schön katholisch.

Unsere Unterkünfte liegen nicht immer direkt am Goldsteig. Deshalb verlassen wir die gelb markierte Route und wandern noch 2 Kilometer zum Weiler Thening, …

Auf dem Weg zur Pension

… wo wir in der schmucken Pension Weiss von Frau Weiss herzlich in Empfang genommen werden. Auf dem Kurzrundgang durch die Pension zeigt sie uns auch den grossen Kühlschrank und die Harassen gleich daneben. Hier muss niemand verdursten. Ich greife gleich zu beim lokalen Bier. Prost!