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Salzalpensteig Tag 16: von Bad Goisern nach Hallstatt

Die letzte Etappe verläuft anders als vorgesehen. Weil die Originalstrecke auf der Westseite des Hallstättersees massiv steinschlaggefährdet ist und die Gegend von vom Eschensterben betroffen ist, wurde die komplette letzte Etappe gesperrt und führt neu topfeben entlang der Ostseite des Sees. Schade, denn die usprüngliche Strecke führt entlang der ältesten Soleleitung überhaupt und man würde Hallstatt über einen spektakulären Abstieg erreichen. Zur Sicherheit haben wir uns gestern im Tourismusbüro in Bad Goisern eine vernünftige Karte geben lassen.

Das Wetter bleibt unbeständig. Als wir wach werden, regnet es wieder stark. Vom Frühstücksbuffet aus sehen wir draussen Leute mit Schirmen, was unsere Stimmung nicht gerade hebt. Zum Glück tröpfelt es nur noch, als wir die letzte Teilstrecke in Angriff nehmen.

Fachgeschäft in Bad Goisern.
Fachgeschäft in Bad Goisern.
Der Original Goiserer-Schuh.
Der Original Goiserer-Schuh.

Wir verlassen Bad Goisern und folgen dem Fluss Traun Richtung See. Topfeben ist aber relativ, denn kurz vor dem See erhebt sich der Arikogl, eine kleine längliche Anhöhe, etwa 60 Meter hoch und einen Kilometer lang. Selbstverständlich führt der Weg genau über die Anhöhe und selbstverständlich ist der Anstieg unfassbar steil. Oben ereilt uns ein letzter Regenschauer, und einmal mehr sind wir von innen und von aussen nass. Der Abstig Richtung See ist etwas sanfter und wir erreichen die Ostseite des Hallstätter Sees.

Blick zurück auf den zähen Anstieg.
Blick zurück auf den zähen Anstieg.
Sehr altes Verkehrszeichen.
Sehr altes Verkehrszeichen.

Nun führt der Weg über sechs Kilometer an das See-Ende bei Obertraun. Unterwegs passieren wir den Bahnhof Hallstatt, Hallstatt selber liegt auf der Westseite, der Bahnhof wird mit dem Schiff erreicht.

Hallstatt am gegenüberliegenden Ufer.
Hallstatt am gegenüberliegenden Ufer.

In Obertraun sind wir am Ziel des Salzalpensteigs angelangt.

Wirklich am Ziel.
Wirklich am Ziel.
Am Ziel.
Am Ziel.

Wir beschliessen, das Kursschiff von Obertraun nach Hallstatt zu nehmen. Beim Steg ist eine stattliche Anzahl Passagiere versammelt, als das Schiff anlegt. Der Steg darf übrigens erst dann betreten werden, wenn «das Schiff angeheftet ist».

Die "Hallstatt" wird gestürmt.
Die „Hallstatt“ wird gestürmt.

Das Ticket löst man im Schiff, und jetzt wird es interessant. Das Schiff sollte um 13.30 Uhr ablegen, weil der Billetverkäufer aber die Tickets direkt beim Betreten des Schiffs verkauft, dauert das ewig. Wir legen erst um 13:45 Uhr ab. In einem eleganten Bogen geht es über den See und ab Band erfährt man allerlei Interessantes über Land und Leute. Nach gut 20 Minuten erreichen wir die Hallstätter Seite und jetzt wendet sich der Kapitän direkt an die Passagiere. Man hätte wegen des überraschend grossen Personenaufkommens eine Viertelstunde Verspätung, weshalb ausnahmsweise die beiden Haltestellen auf der Hallstätter Seite in umgekehrter Reihenfolge angelaufen werden. Das passt den Passagieren, die auf die Fähre zum Bahnhof wollen, gar nicht, und nach einigen Diskussionen meldet sich der Kapitän nochmals, die Haltestellen würden nun doch in der vorgesehenen Reihenfolge angelaufen.

Wir steigen also bei «Hallstatt-Markt» aus und begeben uns zum Gästehaus Simony, wo man uns herzlich begrüsst, aber noch nichts von unserem Gepäck weiss. Wir deponieren unsere Rucksäcke im Zimmer, erfreuen uns am altehrwürdigen und verwinkeltem Haus direkt am Marktplatz und auch am Blick vom Zimmerbalkon aus über den See.

Im Gasthaus Simony.
Im Gasthaus Simony.
Blick vom Balkon aus.
Blick vom Balkon aus.

Anschliessend erkunden wir verschwitzt das Städtchen Hallstatt. Hier herrscht auch ohne die fehlenden asiatischen Touristen reger Betrieb. Uns gefällt es gut im pittoresken Ort, der in einen Steilhang gebaut ist. Schmalste Gässchen und steile Treppen erschliessen die höher gelegenen Häuser.

Blick zur Mühle Hallstatt.
Blick zur Mühle Hallstatt.
Weg zum Beinhaus.
Weg zum Beinhaus.

Wir statten dem Beinhaus neben der katholischen Kirche einen Besuch ab und sind beeindruckt von den kunstvoll bemalten Schädeln und den Gebeinen der Toten, deren Gräber aus Platzmangel aufgehoben worden sind und die nun hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

Auch der Blick von Kirche über die Dächer ist schön, unten im gelben Haus, dem Restaurant Grüner Baum, essen wir endlich das erste Wiener Schnitzel, so richtig mit Vogerl-Salat und Preiselbeersauce, und zum Dessert leisten wir uns ein Stück Japonais-Eistorte; Kalorien haben wir ja in den letzten Tagen genug verbrannt!

Comments on this entry are closed.

  • Fritz Eichenberger 24. Juli 2020, 08:40, 8:40

    Ziel erreicht – wir gratulieren ganz herzlich zur enormen Leistung und danken für die interessanten Berichte und die vielen Fotos. Wir konnten immer ein wenig dabei sein! Gute Heimreise und liebe Grüsse von Vreni & Fritz.

  • Jürg 24. Juli 2020, 10:45, 10:45

    Ein Hoch auf die Finisher! Ich ziehe den Hut vor eurer Leistung. Sie ist um so höher einzustufen, als der Wander-Bedingungen ja alles andere als einfach waren: Viele steile Auf- und Abstiege, rutschige Wege, dazu immer wieder einmal Regen.
    Kann uns der Herr Diplomingenieur gelegentlich noch einige statistische Daten liefern? Ich gehe davon aus, dass eine entsprechende App alle Daten aufgezeichnet hat. Besten Dank im Voraus.
    Und eine kleine Frage zum Schluss: Wo ist der Tag 14 geblieben?

  • Christof 24. Juli 2020, 21:42, 21:42

    Danke für die Lorbeeren! Die technischen Daten, die ich mit meiner GARMIN-Sportuhr aufgezeichnet habe, werden noch nachgeliefert, allerdings erst dann, wenn GARMIN seine IT-Probleme gelöst hat. Und das mit dem Tag 14 ist ein Durcheinander, das ich angerichtet habe. Aber zwei Tage 13 sind ja auch schön!