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Von Bayrischzell nach Hinterthiersee

Als wir zum Frühstück schreiten, sind wir noch gut genährt vom Viergänger gestern Abend, aber wir haben heute eine strenge Etappe vor uns, und so greifen wir trotzdem zu. Ich nehme mir aber vor auf den Kuchen zum Nachmittagskaffee zu verzichten.

Skabiose

Per Taxi, das auch gleich unsere Koffer ins nächste Hotel bringt, werden wir zum Startpunkt unserer Wanderung gefahren, der sich im Nesseltal und damit schon fast in Österreich befindet. Es ist noch etwas kühl und leicht bewölkt – perfektes Wanderwetter. Es geht auch gleich bergauf, so dass uns schnell warm wird. Durch lichten Wald mit wunderbaren Bergblumen, aber auch Erdbeeren, Heidelbeeren, Wachholder und ein paar Pilzen, steigen wir auf den rund 1’360 Meter hohen Nesselberg. Wieder sind wir ganz alleine unterwegs und geniessen die wundervolle Natur und die prächtige Aussicht.

Blick vom Nesselberg

Ein Grenzstein erinnert uns daran, dass wir von Bayern nach Kufstein übertreten, bevor wir zur Mariandlalm hinabsteigen. Und hier in Österreich sehen wir einige Wandersleute, die auch in der schönen Gegend unterwegs sind. Von der Mariandlalm, wo natürlich ein Restaurant steht, geht es nochmals talaufwärts und über einen kleinen Pass, den höchsten Punkt unserer heutigen Etappe. Auch dieser Weg lässt keine Wünsche offen, egal ob man in die Ferne schaut (Berge) oder in die Nähe (Blumen).

Distel

Nun geht es weit hinab: von 1’500 auf 600 Meter. Zuerst machen wir aber eine kurze Pause bei einer kleinen Kapelle auf den Trainsalmen. Hier gibt es sehr viele Kühe, und wir sehen, wie der Lastwagen von Tirol-Milch eintrifft, um die Milch einzusammeln. Wir begegnen ihm nochmals, als wir die Waldstrasse ins Schmiedtal hinunterlaufen. Er fährt ziemlich schnell, und ich bin froh, dass er auf der Kiesstrasse die Kurve erwischt und ich nicht auf ins Tobel hinabhechten muss.

Glockenblume

Unten im Schmiedtal ist es etwas trostlos, aber wir steigen am Gegenhang gleich wieder hinauf Richtung Hinterthiersee. Es ist angenehm schattig und kühl, aber die Bremsen plagen uns etwas. Der Weg führt über einen Hof, der mehr als zwielichtig wirkt mit seiner Unordnung und den Männern, welche hinter dem Haus an irgendwelchen Fahrzeugen herumschrauben. Wir werden auch gleich vom Hofhund belästigt, der seiner Besitzerin überhaupt nicht gehorcht. Tannöd, denke ich sofort.

Knabenkraut

Noch ein kurzer Aufstieg, und dann haben wir es geschafft und erreichen Hinterthiersee, ein schmuckes Dorf, das touristisch geprägt ist. Neber der Pfarrkirche setzen wir uns auf eine Bank und verdrücken den Rest unseres Lunchpaketes. Dann begeben wir uns ins feine Viersternhotel «Thierseer Hof», wo wir als erstes zu Kaffee und Kuchen eingeladen werden.

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  • Wirz 13. Juli 2022, 09:19, 9:19

    Jetzt verstehe ich warum Christof so gerne wandert.
    Christopherus … Nomen est omen.