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Von Unterplanken nach Toblach

Der Kircherwirt hat uns gestern zwei Holidaypässe in die Hand gedrückt; Karten, mit denen man alle öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol nutzen kann. Die Karte ist ab der ersten Nutzung für sieben Tage gültig. Eine tolle Sache!

Der Holidaypass. Meistens gültig.

Wir stehen um 8:35 an der Haltestelle zusammen mit anderen Passagieren, alle steigen ein, halten ihre Abokarten an das Lesegerät beim Chauffeur; biip, biip, biip, tönt es vor mir. Ich auch rein, Karte an den Leser: biip. Dann Brige. Karte an den Leser: bonk. Nochmals: bonk; es tönt wie eine alte Windows-Fehlermeldung. Der Chauffeur: Diese Karte ist abgelaufen. Aha. Bis Unterplanken? Das macht dann € 1.50. Vermutlich hat irgendso ein Schlaubergergast vor uns die Karte schon genutzt und sie dem Kircherwirt wieder zurückgegeben, ohne etwas zu sagen.

Am Anschlag-Schopf in Unterplanken. Nein, wir sind nicht verwandt.
In Unterplanken wird noch seriös eingeheizt.

Unsere Tagesetappe weist dasselbe Höhenprofil wie gestern auf; schnell steil hoch und dann etwas flacher wieder herunter. Die gesamte Wegstrecke ist sehr angenehm, fast alles gute Forstwege, der Boden ist deutlich feinkörniger, fast sandig im Vergleich zu gestern. Beim Aufstieg sehen wir immer mehr von den Dolomiten.

Wollgras vor der Schuieralm.
Man wähnt sich am Sandstrand.

Wir erreichen bald die Schuieralm, den höchsten Punkt heute. Hier treffen wir auch die erste Person an heute; eine E-Bikerin mit ihrem Hund. Die Sitzgelegenheit oben ist improvisiert, weil der Besitzer der neuen Hütte gleich nebenan sein Grundstück mit einem mächtigen Zaun und mehreren schweren Kettenschlössern gesichert hat.

Auf der Schuieralm. Blick ins Tal.
Sitzen auf der Schuieralm.

Beim Abstieg kurz nach Fondeigen kommt uns ein junges Paar entgegen. „Sprechen Sie deutsch?“ Ja, tun wir. Das Paar will wissen, ob wir uns hier gut auskennen. Ja, klar. Wegen der Quelle. Dann zeigt er mir einen kleinen Faltplan mit den allerwichtigsten Wegen, aber nicht wirklich wandertauglich. Er weiss nicht, wo er sich befindet. „Wir sind etwas von der Route abgekommen, hier der blaue Punkt, das ist die Quelle“. Am blauen Punkt sind wir tatsächlich kurz vorher vorbeigekommen. Das ist aber keine Quelle, sondern ein Automat mit Bio-Produkten und Getränken. Wir schicken die beiden dort hoch, und hoffen das Beste für sie.

Der erwähnte Automat bei Fondeigen.
Blick in die Dolomiten.
Blick ins Tal nach Toblach.
Bei Wahlen. Brige atmet auf. Endlich beleuchtete Wanderwege!

Nach einer kurzen Gegensteigung erreichen wir Wahlen im Val Silvestre. Es ist schon ordentlich warm, aber uns läuft es gut, also verzichten wir auf den Bus und wandern nach Toblach mitten ins Zentrum, wo noch der Markt im Gang ist. Wir stärken uns im Schatten von Kastanien, freuen uns an den gut angezogenen Leuten und lassen ein wenig die Seele baumeln.

Auf einem nicht vorgesehenen, aber sehr schönen Umweg kommen wir am Toblacher Naturbadesee vorbei, wir passieren Neu-Toblach und erreichen bald das Hotel Germania, wo schon das Gepäck wartet und ein Umschlag unseres Tour-Operators. Dieser will wissen, ob wir morgen den Shuttle-Dienst für die Anfahrt zur Drei-Zinnen-Tour beanspruchen wollen. Wollen wir! Mehr dazu morgen.

In der Nähe des Hotels. Baggerarbeiten im Fluss Rienz.

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  • Fritz Eichenberger 19. Juli 2022, 16:07, 16:07

    Hallo ihr lieben Wandervögel! Schön habt ihr für die letzten Tage auch noch Kaiserwetter und das Gebiet der Drei Zinnen in den Dolomiten soll ja wunderschön sein. Ganz herzlich danken wir für die täglichen Berichte und Fotos und hoffentlich habt ihr eine problemlose Rückreise per Bahn. Dann willkommen im heissen Brugg, heute Nachmittag 36 Grad und es soll auch in den nächsten Tagen heiss bleiben. Liebe Grüsse Vreni & Fritz