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Ruhetag in Pfronten

Zwei Tage Sonnenschein ist zu viel verlangt; der Himmel ist bewölkt und es ist am Morgen recht kühl. Das macht aber nichts, denn heute ist ein Ruhetag vorgesehen. Wir wollen trotzdem einen kleinen Rundgang um Pfronten unternehmen, damit wir nicht ganz aus der Übung geraten.

Die Pension, in der wir zwei Mal nächtigen, hat ihre beste Zeit schon sehr lange hinter sich; das Erdgeschoss ist völlig eingewachsen, im Innern ist von unten bis oben alles mit Krimskrams vollgestopft, überall stehen Nippes und Pflanzentöpfe herum, in den Gängen stapelt sich Zeugs, das ich ver- oder eher entsorgen würde, aber ich wohne ja nicht hier.

Unser Zimmer ist geräumig und verfügt über einen Nebenraum, wo wir unser Gepäck aufbewahren können. Und unser Badezimmer ist mit einem Aschenbecher ausgestattet! Ich erwäge ernsthaft, sofort mit Rauchen zu beginnen.

Da würden sogar Zigarren reinpassen.

Gestern Abend beim Stöbern auf Pfrontens Website für unseren heutigen Spaziergang bin ich auf den Pfrontener Alpengarten gestossen. Als ich „Naturgarten mit mehr als 450 Pflanzenarten des Alpenraumes“ erwähne, ist für die Bellis-Trägerin klar, da müssen wir morgen hin! Also wandern wir auf einem schönen Rundweg rund um Pfronten, stoppen da und dort, besichtigen eine uralte wassergetriebene Hammerschmiede, die aussieht, als wäre sie gestern verlassen worden, passieren die Bläsis-Mühle und gelangen endlich zum Alpengarten.

Frisch geschnittene Erle.
Bei der Bläsis-Mühle, die heute eine Hotel-Anlage ist.
Endlich im Alpingarten, wo nicht mehr so viel blüht.
Auch im Alpingarten: Das muss ein Neophyt sein.
Die Täfelchen verdienten eine gelegentliche Auffrischung. Wir sehen aus der Familie der Osterluzeigewächse ein Asarum europaeum, auch bekannt als Haselwurz („Stängel kriechend“).

Apropos Täfelchen: Auch heute sehen wir wieder viele Verbotstafeln. Zum Glück fühlen wir uns auf dem offiziellen Wanderweg extrem befugt, berechtigt, kompetent und eingewiesen!

Nun gut, diesen Weg beschritten wir dann doch nicht.
Diesen aber schon!

Unterwegs geht unser Blick immer wieder hoch zur Ruine Falkenstein, der Namensgeberin des gestern getrunkenen Bieres und höchster Punkt unserer morgigen Etappe – Mahnmal und Ansporn zugleich!

Ruine Falkenstein.

Talabwärts geht der Blick Richtung Vils und Füssen, beide nicht im Bild, dafür ganz hinten die höchste Erhebung, der Säuling (2’047 m. ü. NHN) an der deutsch-österreichischen Grenze. Den werden wir aber nicht erklimmen.

Blick zum Säuling.

Und jetzt noch ein leidiges Thema: die Bahnhuperei. Durch die Gegend führt eine Bahnstrecke, die viele, wirklich viele unbewachte Bahnübergänge aufweist. Die Züge warnen vor jedem Bahnübergang mit einem Hupton, der den ganzen Talboden durchdringt und der bis in die Höhe gut zu hören ist. Das beginnt kurz nach 5 Uhr morgens und geht bis abends. Wir sind froh, dass nicht auch noch Güterzüge während der Nacht verkehren …

Hup, hup.

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  • Christoph vom ldiotikon 10. August 2023, 18:46, 18:46

    Liebe Brigitte
    Ihr seid tapfer! Wir haben den Coast-to-Coast-Walk kurz vor der Hälfte abgebrochen. Zu viel Regen, und dann wurden auch noch Marcs Blatern immer schlimmer (die Idee, er könnte ja mit dem Bus von Übernachtungsort und Übernachtsort reisen, hat sich zerschlagen, weil es in der nordenglischen Landschaft einfach keine Busse gibt). Sind dann Glasgow, Edinburg, Durham, York, Canterbury und London anschauen gegangen. Alles in allem also sehr vielseitige Ferien … 🙂
    Herzlich, Christoph (der mit einem ph, nicht einem f)