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Pommer Pommer

Heute geht es um den «Pommer», ein wunderbares Instrument aus der Renaissance. Beim Pommer handelt es sich um ein Holzblasinstrument mit einem Doppelrohrblatt, das zu Beginn des 15. Jahrhunderts aus der Schalmei hervorgegangen ist und damals seinen festen Platz in der Kunst- und in der Volksmusik gefunden hat.

Pommer PommerDer Pommer weist sechs bis sieben Grifflöcher auf und ein bis vier Klappen, die es ermöglichen, weit auseinander liegende Tonlöcher greifbar zu machen. Damit die Klappen keinen Schaden nehmen, sind sie von einer sogenannten Fontanelle umschlossen, einer tonnenförmigen Schutzkapsel mit Schallöchern. Der Bass-Pommer ist mit einem S-Bogen versehen, höhere Pommer-Lagen mit einer Pirouette. Der Name «Pommer» leitet sich übrigens vom lateinischen «bombus» (tiefes Brummen, Summen) ab.

Der Pommer gehörte zur Klasse der «Unhandlichen»; denn die Bauweise beim Kontrabass-Pommer, die mit ungebogenem Schallrohr ohne das Anblasrohr durchaus eine Gesamtlänge von rund 340 cm aufweisen kann, trug nicht zur Beliebtheit bei den Musikern bei. Der Pommer, das Instrument der Stadtpfeifer und Hofmusiker war kaum besser zu transportieren als etwa ein Alphorn.

Trotzdem blieb sein starker, scharfer Ton bis ins frühe 17. Jahrhundert besonders für Musik unter freiem Himmel vor allem in Frankreich sehr beliebt. Aus dem Diskant-Pommer entwickelte sich die Oboe, die den Pommer im Barock vollständig ablöste. Zur Aufführung von Musik der Renaissance werden heute leider meist Nachbauten gespielt.

Spielen zwei Bläser gleichzeitig, sprechen Kenner vom sogenannten «Pommer Pommer».

Wer mehr wissen möchte, wird bei Wikipedia fündig oder bei der Capella della Torre.

Und so tönt der Solo-Pommer:

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