Brugg – Kloten – Rostock-Laage – Ribnitz Damgarten
Um 6.20 Uhr stehen wir auf, schliesslich müssen die letzten vier Bananen gegessen werden, und der Abfallsack muss vor 7 Uhr auf der Strasse stehen. Unser FlugZug fährt um 7.20 Uhr; er ist sehr gut belegt. Ich habe fürchterliche Kopfschmerzen. In Kloten beim Check-In 3 hat es kaum Leute am Helvetic-Schalter. Nach einem fliegenden Schalterwechsel wegen eines defekten Geräts verschwinden unsere Reisetaschen doch noch auf dem Rollband, und ich starre ungläubig auf den Boarding-Pass: Reihe 13! Dass es diese Reihe in Flugzeugen gibt, war mir bisher nicht bewusst. Die verbleibende Zeit bis zum Abflug schlagen wir mit einem Kioskbesuch, Pass- und Handgepäckkontrolle und Kosumationen an der Gatebar tot. Es ist 9 Uhr, die ersten Passagiere trinken bereits grosse Biere. Nebenan wechselt ein Mechaniker Neonröhren in der Deckenbeleuchtung aus. Dazu fährt er mit einem elektrobetriebenen Hubstapler umher, der tönt wie eine Zahnarztbohrer.
Der Flug verläuft unspektakulär und schnell, ebenso die Gepäckausgabe. Am kleinen Flughafen werden wir sehnsüchtig von Taxi Michalkowski erwartet. Der Fahrer bringt uns unverzüglich nach Ribnitz, wo er sich mit einer kurzen Stadtrundfahrt das Trinkgeld verdient. Es regnet ununterbrochen. Im Hotel «Perle am Bodden» beziehen wir das Kantonnement. Wir sind schon ordentlich hungrig, deshalb geht es zuerst zum Griechen, wo wir uns Gyros und Biftek und das erste Pils genehmigen. Am Schluss will man uns einen Ouzo offerieren, doch ich verstehe nur «USO» und vermute irgendeine Steuerbescheinigung und lehne deshalb entschieden ab, was Brige mächtig enttäuscht.
Dann besuchen wir das Deutsche Bernsteinmuseum, das alle Facetten des versteinerten Baumharzes beleuchtet. Die Ausstellung ist toll gemacht, und wir kaufen beinahe die 28 Kilogramm schwere Jubiläumskette. Auf den Bernstein werden wir noch überall treffen. Auf dem Rückweg zum Hotel statten wir NETTO einen Besuch ab und decken uns mit Wanderproviant für die morgige erste Etappe ein.
Abendessen gibt es beim Italiener, der in diesem Fall das Restaurant Paganini führt. Brige scheitert zum zweiten Mal beim Versuche, 4 dl Mineralwasser zu bestellen, dafür schmeckt alles andere ausgezeichnet. Die an Schnüren aufgehängten Pilze entpuppen sich als Bernsteine und schmücken die Touristeninformation von Ribnitz, welche im Glaspavillon gleich nebenan liegt. Auf dem Rückweg ins Hotel regnet es immer noch. Im Zimmer nestle ich noch etwas in meinem Gepäck, dann sinkt mein Haupt ermattet auf das hundslausige Kissen, und ich falle sofort in tiefen Schlaf.