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Nebel

Der blasse Nebel schreitet
Gespenstisch durch die Flur,
Und hüllt in seine Schatten
Die schlummernde Natur.

Er streckt die Riesenarme
Hin über’s weite Land,
Und fährt mit kaltem Finger
Mir über Stirn und Hand.

Und Wiesen, Wälder, Höhen
Und Thäler rings umher
Verschwinden und versinken
Im weiten Nebelmeer.

Der böse Gast verschleiert
Mir gar der Sterne Acht;
Und selbst aus Liebchens Fenster
Kein Strahl die Nacht durchbricht.

Doch mag er weiter brauen,
Ich kenne das Revier;
Trotz Nebel, Nacht und Grauen
Find‘ ich den Weg zu Dir!

August Freudenthal
(1851-1898)