Heute kommen wir eigentlich kaum vorwärts. Genau genommen geht es zuerst sogar wieder ein Stück flussaufwärts, nachdem wir die lange Minneburg-Neckar-Brücke überquert haben. Von der Brücke gucken wir hinunter auf den Campingplatz am Neckarufer und sehen denselben Grüsel beim Fischen wie gestern Abend. Das Wetter ist recht schön und auch recht kühl. In Guttenbach verlassen wir den Neckar, um eine Schleife um den Mittelberg zu laufen, die der Neckar einst genommen hat, bis sich die Bögen berührten. Seither nimmt der Fluss sozusagen die Abkürzung.
Wir aber wandern durch den Wald, über Felder und Wiesen in das hübsche einsame Tal bis nach Neckarkatzenbach und wieder zurück. Unterwegs treffen wir auf einen Gedenkstein und staunen darüber, dass «Fritz Baumgärtner hier beim Skilaufen tödlich verunglückt» ist. Auch gibt es wieder viele Apfelbäume, die niemanden zu interessieren scheinen. Die Äpfel fallen einfach zu Boden. Auch Nussbäume sehen wir viele, aber Nüsse liegen kaum herum. Wer die wohl holt?
Das Wetter wird je länger je windiger und trüber, aber die ersten feinen Regentropfen fallen erst, als wir die Ruine Minneburg erreicht haben und eine Lunchpause machen. Wir sind jetzt praktisch wieder am Ausgangspunkt der heutigen Etappe und können direkt auf Neckargerach hinabblicken.
Auf dem Schlossberg über dem Neckar geht es nun weiter Richtung Neunkirchen. Wir sind fast nur im Wald, der langsam richtig schön bunt wird und wundern uns über die vielen Edelkastanien, die auf dem Boden liegen.
Weiter fallen uns Bäume auf, deren Stämme wie gepudert aussehen. Später finden wir im Internet die Erklärung: Kalk wurde im Wald ausgebracht, um den Boden zu regenerieren.
Dunkel ist es geworden durch die dichte Bewölkung, und immer wieder fällt ganz feiner Regen. Da sind wir froh, als unverhofft eine runde Schutzhütte auftaucht. Von hier sieht man durch eine Waldschneise direkt auf Schloss Zwingenberg auf der anderen Talseite. Uns interessiert aber fast mehr der Rest unseres Lunches. Immerhin haben wir bereits wieder rund 16 Kilometer in den Beinen. Nun ist es aber nicht mehr weit bis nach Neunkirchen, wo wir im NaturKulturHotel Stumpf viersternig residieren. Hier können wir uns stärken für die morgige Etappe, die wohl nass werden wird.
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Wir freuen uns jeden Abend auf eure Erlebnisse und wünschen euch weiterhin einen muskelkaterfreien Marsch!