≡ Menu

Neckarsteig Etappe 5: von Eberbach nach Neckarsteinach

Jetzt musste ich tatsächlich gerade für den Internetzugang bezahlen. Das ist das erste Hotel auf unserer Reise ohne gratis WLAN – dass es so etwas überhaupt noch gibt! Dafür bäckt der Wirt hier selber Kuchen und Torten, und das tipptopp.

Am Morgen ist es kühl und feucht, aber der Regen hat aufgehört. Ein kurzes Stück geht es dem Neckar entlang. Allerlei Figuren sind hier aufgestellt, und auf Tafeln werden die alten Handwerksberufe beschrieben.

DSCN2574_540

So wurden beispielweise die Lastschiffe von Menschen (oder Tieren) auf den Treidelpfaden den Fluss hochgezogen. Da bin ich froh, muss ich nur den Tagesrucksack schleppen.

Eberbach liegt bald hinter uns und wir steigen hinauf Richtung «Böser Berg». Obwohl es kühl ist, kommen wir rasch ins Schwitzen, denn der Wald ist regennass und die Luftfeuchtigkeit entsprechend. Bald erreichen wir das Eberbacher «Waldklassenzimmer», wo einige Kinder in Regenkleidung inklusive Signalweste herumspringen, während die Lehrerin versucht, in der Hütte Feuer zu machen. Es raucht jedenfalls mächtig aus dem Kamin. Wir steigen weiter hoch einem Bach entlang, und es wird immer feuchter und nebliger. Bald sind wir inmitten der Wolken, und der Wald wirkt gespenstisch. Igelsheim wäre in der Nähe, aber leider gibt es dort keine Einkehrmöglichkeit.

DSCN2578_540

Dafür erreichen wir den «steinernen Tisch», die historischen Sitzmöbel, die früher als Sammel- und Rastplatz für Jäger dienten.

DSCN2581_540

Uns ist es zu ungemütlich hier im kalten Nebel auf fast fünfhundert Metern Höhe. Wir marschieren weiter zur Hoppehütte, welche besseren Schutz vor der feuchten Kälte bietet. Wir essen und trinken etwas, bevor wir Richtung Hirschhorn absteigen. Leider sieht man nie hinunter auf die tolle Neckarschleife bei Ersheim, und das liegt nicht nur am trüben Wetter.

Endlich kommen wir wieder aus dem Nebel und erreichen bald das Schloss Hirschhorn, eine wunderschöne Anlage mit Hotel und Restaurant. Diesmal nächtigen wir aber nicht im Schloss.

DSCN2589_540

Unser Weg führt uns weiter durch das Burgtor und durch den Innenbereich, vorbei an der Klosterkirche und weiter hinunter in die wunderschöne Altstadt von Hirschhorn. Im Stadtcafé gönnen wir uns einen Cappuccino und ein «Teilchen», ein Gebäckstück, das ich nicht gerade klein nennen würde.

Nun beschliessen wir, die Etappe etwas abzukürzen, da wir keine Lust haben, nochmals hoch hinauf in den Nebel zu steigen. Wir nehmen deshalb die alte Route des Neckarsteigs, welche weiter unten dem Hang entlang parallel zum Neckar verläuft und es erlaubt, in Neckarhausen den Zug zu nehmen und eine Station zu fahren anstatt zu laufen. Eine gute Entscheidung, denn auf halben Weg fängt es wieder an zu regnen! Wenigstens die Pilze freuts.

DSCN2591_540