Als wir in den Frühstücksraum des Hotels kommen, werden wir gleich doppelt überrascht. Einerseits vom riesigen Angebot am Buffet und andererseits von einer seltsam gekleideten Frau, die das Buffet abschreitet und jemandem per Handy rapportiert, was hier alles angeboten wird. Als ich sie fragend anschaue, meint sie zu mir: «Wissen Sie, mein Mann will wissen, was es gibt.» Aha.
Unterwegs treffen wir mehrere Wanderer auf dem Hermannsweg an, die Bedingungen zum Wandern sind heute deutlich besser als gestern, leicht bewölkt, trocken, angenehm kühl. Auch eine kleine Rast zwischendurch liegt drin.
Es geht rauf und runter, der Weg führt meistens durch den Wald, nur wenn wir die Einschnitte queren, die den Höhenrücken immer wieder teilen, kommen wir kurz aus dem Wald. so wie bei Hüls, wo die Autobahn im Bau
und das Gasthaus «Zum Steinbruch» noch geschlossen ist. Wieder keinen Kaffee …
Auf dem nahegelegenden Industrieareal stossen wir auf eine weitere tolle Tafel. Dieses Mal geht es um die bevorzugte LKW-Parkordnung.
Dann geht es steil hoch zum Hülsberg und dem Hermannsweg gehen leider die Zeichen aus.
Keine Spur von einem H, deshalb nehmen wir bei der Gabelung den rechten Weg. Ja, es ist der falsche. Also zurück, der linke Weg ist der rechte Weg. Am höchsten Punkt heute gelangen wir zu einer Hütte, wo wir nach zwei Stunden Wandern rasten und uns stärken. Drei deutsche Frauen rasten mit uns und erörtern Erziehungsfragen. Wir ziehen weiter und steigen ab in die Noller Schlucht, wo wir den Hermannsweg verlassen, weil unsere heutige Unterkunft ziemlich abgelegen ist. Über eine kleine Landstrasse mit dem ungewöhnlichen Namen «Finkelshake» und über Flurwege erreichen wir kurz nach dem Mittag direkt neben der Autobahnausfahrt das Eventlokal Schamin. Hier ist ein Party- und Cateringservice zuhause, der auch noch einige Zimmer anbietet. Als wir ankommen, begrüsst uns der Chef, zeigt uns das Zimmer, erklärt, dass er keine Zeit habe, er und seine Leute müssten für heute Abend mehrere Anlässe vorbereiten. Und nein, Abendessen gäbe es hier nicht. Allerdings rät er uns, keinesfalls in nahegelegene Dissen zu gehen, dort sei nichts los, viel besser sei ein Besuch der Ortschaft Bad Rothenfelde, der Ort sei viel hübscher.
Wir duschen, ziehen uns um und spazieren eine halbe Stunde in den wirklich sehenswerten Ort. In einem Aussenquartier macht ein weiteres tolles Schild auf das Altersheim aufmerksam.
Im Zentrum von Bad Rothenfelde findet sich ein wunderschöner Park mit riesigen alten Bäumen und ein riesiges Gradierwerk. Es herrscht ziemlich viel touristischer Betrieb, wir verputzen den obligaten Kuchen und setzen uns auf eine Bank im Park vor dem «Salzwasserzerstäuber», inhalieren und dösen vor uns her.
In kürzester Zeit sind wird salzversprenkelt.
Der Hunger meldet sich auch wieder. Weil heute Mexiko gegen Südkorea spielt, gehen wir zum Mexikaner essen. Den anschliessenden Espresso trinken wir bei einem waschechten Italiener. Der Bus Nr. 467 bringt uns zurück in die Unterkunft, gerade rechtzeitig zum Anpfiff Deutschland gegen Schweden. Unser Ferienprogramm ist streng durchgetaktet …
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Merssi für die interessanten Berichte. Könnt ihr heute dem Rodscher die
Daumen drücken – er spielt ja sozusagen in der Nachbarschaft.
Ich wünsche euch weiterhin gut Marsch und hoffentlich anständiges Wetter.
Was heisst da Nachbarschaft? Unser Ankunftsort heute ist Halle! Es gibt wohl keine Tickets mehr für das Finale …