Im Haus Berkenkamp hat es uns ausgesprochen gut gefallen. Wir waren im Dachzimmer Schwalbe untergebracht, wo wir am Morgen durch die Dachfenster blauen Himmel ausmachen. Endlich! Nach fünf Tagen Bewölkung freuen wir uns auf einen sonnigen Tag.
Der Zustieg führt uns zurück auf den Hermannsweg, wo wir weiter Richtung Osten wandern. Unterhalb des Hörster Berges erreichen wir die Rethlager Quellen, Karstquellen, aus denen eiskaltes Wasser entspringt.
Bei den Quellen erklärt uns ein Mann in Latzhosen die Geologie der Gegend, dann kommen seine drei Kollegen, die in den nächsten Tagen hier 63 Sitzbänke erneuern werden. Die vier weisen uns noch auf den Donoper- und den Krebsteich hin, die wir bald passieren würden.
In der Tat. Aber die beiden Teiche hauen uns jetzt nicht gerade aus den Wanderstiefeln, da sieht ja der Egelsee besser aus.
Wegen der vielen Sturmschäden führt unser Weg immer wieder über kleinere und grössere Umleitungen, nicht alle sind gleich gut gekennzeichnet.
Plötzlich sehen wir in der Ferne zum ersten Mal das Hermannsdenkmal, der richtige Moment, um sich zu stärken, bevor es nochmals hochgeht.
Auf einigen schönen Umwegen erreichen wir das Denkmal auf dem Grotenberg, das als Namensgeber für unsere Wanderung dient.
Worum geht es in aller Kürze beim Denkmal? Deutschland 1, Italien 0. Wer mehr über die Schlacht von 9 n. Chr. zwischen Arminius und Publius Quinctilius Varus wissen möchte, dem wird hier ausführlich weitergeholfen.
Brige löst am Ticketautomaten gleich zwei Kombieintritte für das Denkmal und die Externsteine, bei denen wir später am Tage vorbeikommen wollen. Wir besteigen den Sockel des Denkmals, wo uns die phantastische Aussicht grad die Sprache verschlägt. Der Blick zurück zeigt die Strecke, die wir bereits zurückgelegt haben.
Beim Souvenirshop können wir uns nicht entscheiden, ob wir das Hermanns-Schwert oder das Super-Hermann-T-Shirt kaufen sollen. Also lassen wir es bleiben, und leisten uns dafür einen Cappuccino und einen Espresso, das muss reichen.
Der weitere Weg gestaltet sich abwechslungsreich. Wir durchwandern Wälder, blicken immer wieder rechts und links ins Weite, wir durchqueren die Ortschaft Berlebeck und steigen wieder hoch auf den Stemberg, dann wieder runter in die Ortschaft Holzhausen-Externsteine. Wir kommen an unserem heutigen Hotel vorbei, wo wir aber nicht halten, weil noch mit dem Bärenstein ein letzter kleiner Anstieg vor uns liegt. An dessen anderem Ende findet sich am Rande eines grossen Weihers die beeindruckende Sandsteinformation der Externsteine. Die lassen sich besteigen, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen, es sind schliesslich die letzten harten Anstiege unserer Wandertour. Der Blick schweift nochmals in die Ferne und wir kehren wieder zum Fuss der Formation zurück.
Nach einer halben Stunde treffen wir zum zweiten Mal im Hotel ein. Jetzt sind wir aber wirklich parat zum Duschen/Kuchen/Bier/Füsse hochlagern …