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Goldsteig Etappe 4 – vom Grossen Arber nach Zwiesler Waldhaus

Heute geht es praktisch nur bergab. Das heisst, zuerst müssen wir zurück auf den Grossen Arber. Das klappt wie am Schnürchen: mit dem Bus zur Talstation und dann in der Gondel des Ministerpräsidenten hinauf (also eigentlich hatten wir nur die schnöde von Audi gesponserte Gondel).

Darin gondelten wir nicht.

Nun geht es gleich ruppig weiter, wie es gestern aufgehört hat, nämlich in der Kategorie «steiler steiniger Weg». Erst als wir uns dem Grossen Arbersee nähern, wird der Weg komfortabel. Kein Wunder, denn hier gibt es einen grossen Parkplatz, ein grosses Restaurant, grosse Pedalos zum Mieten und flache Spazierweg rund um den hübschen See. Wir trinken einen Kaffee und ein Wasser, die strahlende Sonne hat uns bereits durstig gemacht.

Links ein Kanal, rechts der Grosse Regen und vorne eine Schleuse.

Wir folgen nun dem Abfluss des Grossen Arbersees, dem Geigenbach, bis zur Mündung – der Seebachschleife – in den Grossen Regen, und diesem dann bis nach Bayerisch Eisenstein, das wir ja bereits von gestern kennen. Der Weg ist angenehm schattig und folgt erst erst einem Kanal und schlängelt sich dann dem kleinen Fluss entlang, es sieht aus wie bei uns im Auengebiet. Erfreulicherweise werden wir weder von Mücken noch von Bremsen belästigt.

Das berühmte Eisensteiner Bahnmuseum

In Eisenstein gibt es ein offenbar sehenswertes Localbahnmuseum, aber unsere Begeisterung hält sich in Grenzen, und wir lassen es links liegen. Wir werfen nur einen Blick aus der Ferne auf den Grenzbahnhof, der halb in Bayern und halb in Tschechien steht.

Wir sind froh, dass auch der Rest unserer heutigen Etappe im Wald verläuft, denn es ist wieder drückend heiss geworden. Sogar die Vögel haben aufgehört zu singen. Wir treffen aber immer wieder auf Wanderer, vor allem in der Nähe des Schwellhäusls, einer Trifter-Klause, die heute ein Restaurant mit schönem Biergarten beherbergt. Da wir gerade erst Sandwiches gegessen haben, wandern wir mit vielen anderen Gästen weiter dem Triftbach entlang, einem kleinen Kanal, der früher zum Holztransport genutzt wurde. Man hat richtig Lust, barfuss darin zu laufen, und einige Kinder machen das auch.

Der Triftbach lädt zum Kneippen

Unser Etappenort Zwieseler Waldhaus ist eine kleine Ferienhaussiedlung auf einer Waldlichtung. In unserem Gasthof mit dem gleichen Namen hat am 10. August 1918 angeblich Berthold Brecht übernachtet. Vielleicht in unserem Zimmer. Die Duschbrause ist jedenfalls so verstopft, als wäre sie seither nicht mehr entkalkt worden. Aber sonst ist alles in Ordnung, insbesondere der Biergarten, wo wir alsbald beim Dampfbier sitzen.

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