Heute starten wir etwas früher als sonst, denn wir müssen im Dorf unten den Bus um 08.31 Uhr erwischen, der uns talaufwärts zu der Stelle fährt, wo wir gestern den Salzalpensteig verlassen haben. Wir werfen einen Blick zurück auf das schöne Hotel mit dem Teich, wo die ersten bereits am Baden sind. Mutig, es war sehr kühl in der Nacht.
Der schmale Pfad ins Dorf führt über eine blumenübersäte Wiese, wo auch der Wiesenklee blüht.
Wenige Meter weiter kommt der Watzmann ins Blickfeld mit dem kleinen Watzmann links und dem grossen Watzmann rechts.
Diese Route kann auch begangen werden; die sogenannte Watzmannüberschreitung dauert 12 bis 15 Stunden. Ein Extremsportler aus Ramsau, unserem heutigen Zielort, hat die Strecke vor wenigen Tagen in einer neuen Rekordzeit von 2 Stunden 47 Minuten absolviert. Nichts für uns …
Beim Campingplatz Winkl starten wir unsere Etappe und steigen auf einem schönen Waldweg hoch zur Mordaualm. Dort geniessen wir um 10 Uhr ein Chacheli Kaffee, das hier «Haferl» heisst, blinzeln in die Sonne und sind zufrieden. So zufrieden, dass Brige beim Weitergehen ihre Kamera vergisst und zurückeilen muss.
Wir sind richtig in den Bergen, die Aussicht ist toll.
Der Abstieg Richtung Zipflhaus ist zuerst steil, dann folgt der Weg mit ganz leichtem Gefälle einer alten Soleleitung und alles ist gut.
Beim Zipflhaus, einer Ausflugs-Beiz an der Strasse, verlassen wir den Salzalpensteig und stechen hinunter in den Schluchtenweg Richtung Ramsau.
Vor lauter Fotografieren und Parlieren verpassen wir den Stichweg zum Hotel, landen ganz unten in Ramsau und müssen nochmals etwas hochsteigen ins Hotel.
Dort empfängt uns die Dame an der Rezeption mit einer ganzen Reihe von Formularen, die wir wegen Corona ausfüllen müssen. Wir haben in den letzten Tagen eine ganze Bandbreite von Massnahmen kennengelernt. Klar ist überall: Wer sich im Hotel bewegt, trägt Maske. Immer. Überall stehen Händedesinfektionsgeräte. Die Tische sind entweder auseinandergerückt oder jeder zweite Tisch ist gesperrt. Vielfältig sind die Lösungen am Frühstücksbuffet. Die einen betreiben ein völlig normales Buffet wie zu Vor-Corona-Zeiten, andere halten Plastic-Besteck zum Schöpfen bereit, das nach jedem Gast entsorgt wird, wieder andere erlauben nur Selbstbedienung bei verpackten Lebensmitteln, der Rest wird serviert, im Braugasthof in Bad Reichenhall mussten wir alle Latexhandschuhe am Buffet tragen, und im Ortnerhof in Fuchsau gab es überhaupt kein Buffet, wir wurden direkt beim Eingang abgefangen und an den Tisch geführt, wo wir auf einem Formular ankreuzen konnten, was wir frühstücken möchten. Überall wird intensiv gereinigt und desinfiziert. Die Pandemie ist auch für die Hotellerie und die Gastronomie eine grosse Herausforderung. Aber die Leute machen überall brav mit, mein Eindruck ist, dass man froh ist, dass man überhaupt Urlaub machen kann.
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Ihr erwähnt immer einmal wieder Soleleitungen, die ihr unterwegs antrefft. Ganz laienhaft gefragt: “ Sind das Leitungen, in denen Salzwasser transportiert wird? Und falls ja, zu welchem Behufe?“
Ja, in den Leitungen wurde die Sole aus Bad Reichenhall zu anderen Salinen transportiert, weil Ende des 17. Jahrhunderts wegen Holzmangels in der näheren Umgebung nicht mehr genug Holz nach Bad Reichenhall gebracht werden konnte, um die Sudpfannen zur Salzgewinnung zu befeuern.