Den Tag starten wir heute mit einem feinen Frühstück auf der Sonnenterrasse des schönen Berghotels «Rehlegg». Ausserdem haben wir «Brotzeitpackerl» bestellt, müssen uns also auch nicht um die Wanderverpflegung kümmern.
Die heutige Etappe wird lang und beginnt mit dem steilen Aufstieg durch die Schlucht, durch welche wir gestern zum Hotel abgestiegen sind. Wir sind also bereits nassgeschwitzt, als wir den Salzalpensteig wieder erreichen.
Dann geht es aber wieder auf dem Weg der alten Soleleitung halbhoch im Hang talwärts Richtung Berchtesgaden. Man kann sich das etwa vorstellen wie die Via Engiadina, aber noch etwas komfortabler. Der Blick in die Berge und Seitentäler ist prächtig.
Beim «Söldnköpfl» – es ist schon das zweite Bergrestaurant auf dem Weg heute – steigen wir gut 300 Meter steil talwärts, um ganz unten die Ramsauer Ache zu überqueren und auf der gegenüberliegenden Talseite wieder rund 600 Meter hochzukraxeln auf die Grünsteinalm, die auf 1’220 Metern Höhe liegt.
Wir sind nicht die einzigen auf dieser Route. Ausgesprochen viele Wanderer sind unterwegs, und an einer besonders steilen Stelle gibt es einen Stau fast wie am Hillary Step des Mount Everest.
Dann erreichen wir endlich nicht nur den höchsten Punkt unserer heutigen Etappe, sondern auch die Mitte des gesamten Salzalpensteigs. Durch einen engen Einschnitt blicken wir hinunter zum Königssee.
Der Abstieg in diesem Couloir ist etwas mühsam, da es sehr steil ist und man praktisch auf Kies läuft. Entsprechend rutschig ist es, und man macht am besten kleine Pinguinschritte.
In der Wand des Grünsteins zu unserer Linken entdecken wir Kletterer in einem Klettersteig, und als wir im Tal ankommen, stossen wir als erstes auf die Kunsteisbahn Königssee. Hier wird im Winter gerodelt, Bob und Skeleton gefahren.
Am Königssee selbst hat es unglaublich viele Touristen, so dass wir gleich weitermarschieren zu unserem Hotel, das in Schönau auf einem Hügel gelegen ist. Hier werden wir nun zwei Nächte verbringen, da morgen Ruhetag ist.