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Salzalpensteig Tag 9: von Schönau nach Bad Dürrnheim (also fast)

Gestern bei der Grünsteinhütte haben wir die Hälfte des gesamten Salzalpensteigs zurückgelegt, weshalb in unserem offiziellen Reiseprogramm für heute ein Ruhetag vorgesehen war. Wir bleiben zwei Nächte in einem etwas angejahrten Hotel in Schönau.

Weil der Wetterbericht für morgen aber einen Regentag voraussagt, beschliessen wir, die morgige Etappe bereits heute zu wandern und den Ruhetag auf morgen zu verlegen. Heute sollte das Wetter bis etwa 15 Uhr gut mitspielen, das reicht also locker, denken wir …

Vom Hotel erreichen wir in einer Viertelstunde wieder den Salzalpensteig.

An der Königsseer Ache. Das Wetter: hervorragend!
An der Königsseer Ache. Das Wetter: hervorragend!

Wir folgen der Königsseer Ache, queren die Triftstegbrücke, wo die Holzknechte vor 150 Jahren schuften mussten und wohl gleich schwitzten wie wir jetzt, es ist nämlich drückend schwül.

Triftstegbrücke.
Triftstegbrücke.

Der Weg führt jetzt südlich von Berchtesgaden durch den Wald, wir blicken auf Berchtesgaden,

Blick auf Berchtesgaden.
Blick auf Berchtesgaden.

auf die Watzmann-Therme, eine riesige Hallenbad-Aquafun-Sole-Plausch-Anlage, und auf das Salzbergwerk, das seit 1517 in Betrieb ist. Dann passieren wir den Eingang zur Moserrösche, einem alten Stollen, aus dem Grundwasser aus dem Salzbergwerk gepumpt worden ist.

Eingang zur Moserrösche.
Eingang zur Moserrösche.

Unser Weg führt immer noch flach durch den Wald. Zweimal durchqueren wir rund 50 Meter lange Stollen, stockdunkel, aber schnurgerade, man sieht zum Glück das andere Ende. Angenehm kühl ist’s in den beiden Stollen!

Vor dem Stollen.
Vor dem Stollen.
Im Stollen.
Im Stollen.

Bei Untersalzberg beginnt der Weg zu steigen, und in kürzester Zeit sind wir schweissnass. Der Blick zurück zeigt die instabile Wetterlage, dunkle Wolken ziehen auf. Wir verschärfen das Tempo.

Das Wetter: eher mittelprächtig.
Das Wetter: eher mittelprächtig.

Auf 800 M.ü.M. queren wir eine Strasse, setzen uns auf eine Bank und diskutieren das weitere Vorgehen, denn die dunklen Wolken sind bedrohlich nahe. Wir beschliessen, die 260 Höhenmeter zur nächsten Strasse hochzueilen, denn dort befindet sich die Bushaltestelle Heissbäck, wo in 40 Minuten der Bus fährt. Gesagt, getan. Wir zischen bergwärts. Natürlich beginnt es genau jetzt zu regnen und zwar nicht zu knapp. Also alles halt, Kamera verstauen, Schutzhülle über den Rucksack, Wanderschirm hervor und weiter. Wir schwitzen. Aber wir kommen pünktlich an der Haltestelle an und lassen uns auf der Panoramastrasse, die heute ihrem Namen nicht gerecht wird, zurück nach Berchtesgaden chauffieren.

Die Haltestelle befindet sich etwa zwei Kilometer entfernt von unserem nächsten Etappenort, wir können die Etappe also mit gutem Gewissen als «erledigt» abhaken. Morgen werden wir bis hierher mit dem Bus hochfahren und zu Fuss zum Hotel spazieren.

Mittlerweilen schüttet es richtig. Wir beschliessen, vom Busbahnhof Berchtesgaden zum Hotel zurückzuwandern. Nach wenigen Schritten reisst es auf, die Sonne strahlt mit Julikräften, alles dampft, und wir machen den ganzen Kleiderfez retour. An der Königsseer Ache nutzen wir das Wandermobiliar für eine Rast, wir sind ordentlich hungrig, weil wir wegen der Busfahrt noch keine Gelegenheit hatten, uns zu verpflegen. Die Sitzbank ist noch etwas feucht, also kommen unsere Sitzkissen zum ersten Mal zum Einsatz. Brige ist begeistert.

5 bar. Mindestens.
5 bar. Mindestens.
Ob das Ventil das aushält?
Ob das Ventil das aushält?
Aber nicht doch!
Aber nicht doch!
So, jetzt sind alle Sitzkissen korrekt ausgerichtet!
So, jetzt sind alle Sitzkissen korrekt ausgerichtet!
Hier sind nicht nur die Brote voll belegt.
In 5 Sekunden verschwinden die Schirme aus dem Bild.

Vom Rastplatz ist es nur noch einen Spaziergang bis zum Hotel, aber auch jetzt kommen wir nochmals ordentlich in Schwitzen, bis wir den Sulzbergkopf umrundet haben. Müde, aber zufrieden kommen wir im Hotel an.

War's jetzt heute schön oder nicht schön?
War’s jetzt heute schön oder nicht schön?