Heute beziehen wir unseren verspäteten Ruhetag, da es den ganzen Tag regnen soll. Aber als wir vom Hotel «Stoll’s Alpina» in Schönau zur Bushaltestelle hinunterlaufen, hat es zwar viele Wolken, aber es ist trocken. So beschliessen wir, die anderthalb Kilometer zu Fuss nach Berchtesgaden hinabzumarschieren.
Als erstes wollen wir ein paar Sachen einkaufen und besuchen dazu den «Rewe» gegenüber vom Bahnhof. Auf dem Parkplatz herrscht reger Betrieb, ganze Einkaufswagenladungen verschwinden in den Kofferräumen der riesigen Autos.
Dann überlegen wir uns, die Dokumentation Obersalzberg zu besuchen. Wir haben nämlich festgestellt, dass wir gestern praktisch durch das «Führersperrgebiet» gewandert sind. Die Nationalsozialisten nisteten sich in den dreissiger Jahren am Obersalzberg ein, und zum Schluss wurde das Gebiet abgeriegelt und streng bewacht: Es wurde eben zum Führersperrgebiet.
Planet Wissen: Führersperrgebiet
Da das Dokumentationszentrum etwas abgelegen liegt, verwerfen wir die Idee des Besuchs und steigen stattdessen ins alte Zentrum von Berchtesgaden hoch. Berchtesgaden ist übrigens ein Markt, das ist eine Zwischenstufe zwischen Gemeinde und Stadt.
Wir trinken Kaffee, schlendern durch die Fussgängerzone und schauen uns dann in Nonntal die Baudenkmäler an.
Nach einem kleinen Mittagessen beim Italiener laufen wir wieder zum Bahnhof hinunter, wo wir den Bus nehmen und bis kurz vor die Grenze zu Österreich fahren. Nun beginnt es tatsächlich wieder leicht zu regnen, aber der Fussmarsch zum Hotel in Bad Dürrnberg dauert nur zehn Minuten.
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Eine Frage, die ich schon lange einmal stellen wollte: Trifft man auf einer solchen Fernwanderung an den Uebernachtungsorten immer mal wieder auf Menschen, die gleichzeitig auf der gleichen Route unterwegs sind?
Ja, das kommt manchmal vor. Auf der ersten Hälfte des Salzalpensteigs waren mit uns die Lohmanns aus Hamburg unterwegs. Ebenfalls passionierte Wanderer, die sonst eher Hüttentouren machen, aber dieses Jahr corona-bedingt eine etwas sicherere Variante mit Hotelunterkünften buchten. Wir haben uns jeweils am Morgen oder abends kurz ausgetauscht. Sie sind die Strecke bis Berchtesgaden gewandert, dort noch einige Tage geblieben und sind heute wieder nach Hamburg zurückgekehrt. Sie waren ein wenig neidisch auf uns, dass wir gleich die ganze Strecke abwandern.