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Von Bad Wiessee nach Schliersee

Seit Tagen droht uns die Wetterprognose mit einem Regentag zum Start unserer Alpenüberquerung. Richtig losregnen soll es aber erst am Nachmittag. Die heutige Etappe ist mit rund 13 Kilometern und 635 Höhenmetern nicht allzu streng, und so schaffen wir es tatsächlich vor dem Regen über die Hügel vom Tegernsee an den Schliersee.

Zuerst müssen wir mit dem Bus auf die andere Seite des Tegernsees nach – genau – Tegernsee fahren. Von dort geht es gleich steil bergauf durch das Quartier mit den teuren Häusern und Hotelanlagen, es erinnert ein wenig an St. Moritz. Bald sind wir im Wald und wandern auf komfortablen Wegen hoch zum Berggasthof Neureuth, wo wir einen grandiosen Blick ins Tegernseer Tal geniessen. Hier sind wir auf 1’335 Metern über Normalnull bereits auf dem höchsten Punkt der Etappe.

Hinter uns der Tegernsee

Da die Wolken dichter werden und wir nicht am ersten Tag schon nasse Füsse wollen, wandern wir gleich weiter zu den Gindelalmen: zuerst auf dem Kammweg, dann über einen Grashang.

Hübsch, diese Almen

Dort gibt es gleich drei Restaurants. Man wähnt sich ein bisschen in der Innerschweiz, mit so vielen Restaurants wartet die Wegstrecke auf. Und sie sehen durchaus einladend aus. Gäste habe sie praktisch keine heute. Erstens haben die Bayern noch keine Ferien, und zweitens war der Wetterbericht wohl einfach zu schlecht: Wir sind praktisch alleine unterwegs.

Gindelalm 1

Nun geht es über den Auer Berg und vorbei am Rainer Berg zum Huberspitz, wo – wer hätte es gedacht? – ein Restaurant steht. Wir wollen aber auf den Gipfel vom Huberspitz, wie unser Wanderführer empfiehlt, befinden uns jedoch bald neben einem Privatgrundstück mit Haus, wo uns die Besitzerin erklärt, diesen Felsen gäbe es seit vierzig Jahren nicht mehr. Er stehe aber noch in allen Wanderführern und täglich müsse sie Leute fortschicken … Auch sonst erzählt sie allerhand, nicht alles kann man glauben, wir kehren aber um und steigen ab zum Schliersee.

Vor uns der Schliersee

Dort setzen wir uns im Uferpark auf eine Bank, essen unser Brötchen, es ist etwa halb eins geworden, und es fängt ein wenig an zu regnen. Zum Hotel ist es nur noch ein Katzensprung.