≡ Menu

Von Matrei nach Gsies

Heute geht es gemächlich los. Unser Bus fährt erst um 9.18 Uhr und bringt uns das Iseltal abwärts nach Huben, eine Fahrt von gut zehn Minuten. Dann steigen wir um in den Bus, der das Defereggental hochfährt. Im ersten Bus waren wir etwa fünf Nasen, im zweiten sind wir vielleicht zu zehnt. Die Fahrt von Huben bis «St. Jakob im Defereggental, Maria Hilf» dauert gut vierzig Minuten und verzögert sich etwas durch eine lange Baustelle. Der Bus füllt sich und ist etwa halbvoll, als in St. Jakob – drei Haltestellen vor unserem Ziel – ein Gruppe von etwa 30 Leuten zusteigt. Der Chauffeur ist nicht begeistert, wir sind es auch nicht …

Blick zurück in Defereggental auf halbem Weg zum Gsieser Törl

Aber nun geht es los und gleich wieder steil bergauf Richtung «Gsieser Törl», wo die Grenze zwischen Österreich und Italien verläuft. Offenbar wandern wir auf einem Schmugglerweg. Wir starten auf 1’422 Metern und steigen zuerst in einem stotzigen Tannenwald aufwärts, der randvoll mit reifen Heidelbeeren ist. Zwei deutsche Wanderer sind am Äsen, wir überholen sie und sehen dann keine Menschenseele mehr, bis wir nach Italien kommen. Es ist heiss, aber aus dem Lappbachtal steigt angenehm kühle Luft empor.

Wir wandern durch lichten Lärchenwald

Ab der sehr hübschen Lappbachalm (1’928 Meter) folgt ein malerischer Lärchenwald, bis wir die Baumgrenze hinter uns lassen. Der letzte Aufstieg geht über Wiesen, die mit unzähligen Bächen durchzogen sind. Auch die Kuhfladen fehlen nicht, so müssen wir recht konzentriert gehen, auch um kein Wegzeichen zu verpassen. Dann sind wir oben und schreiten nach Italien.

Inspizienz des Grenzsteins auf dem Gsieser Törl auf 2’205 Metern über Meer

Wir äugen ins Gsiesertal und glauben, die «Drei Zinnen» zu erspähen, wo übermorgen unsere Wanderferien zu Ende gehen werden.

Das Gsieser Tal

Aber auch sonst ist die Landschaft prächtig, egal in welche Richtung man blickt:

Tiroler Bergwelt

Ab dem Gsieser Törl herrscht ziemlicher Betrieb auf unserem Weg das Gsieser Tal hinab, denn es ist Sonntag, und viele Südtiroler machen einen Ausflug, verständlich bei dem herrlichen Wetter. Ausserdem ist das Tal ausgesprochen hübsch mit seinen Wiesen, Wäldern und Bergbächen, verfügt über einen guten Weg sowie diverse Einkehrmöglichkeiten.

Im Gsieser Tal

Auch wir machen eine kurze Pause, verpassen aber die Messner Hütte mit den berühmten Brennesseltaschen. Erst die Wartezeit auf den Bus, der uns von «Talschluss» (1’465 Meter) nach St. Martin ins Hotel bringt, verkürzen wir mit einer Einkehr.

Durstiges Wetter im Südtirol