Also geschlafen haben wir wunderbar im Bio-Schwurbel-Hotel, und auch das Frühstücksbuffet ist ausgezeichnet. Ausserdem scheint die Sonne, ein schöner Tag erwartet uns! Die Wanderschuhe sind noch nicht ganz trocken und auch die Wanderwege nicht, aber heute brauchen wir keine Regenausrüstung. Wir marschieren los Richtung Grüntensee, wandern ein bisschen seinem naturgeschützten Ufer entlang und überqueren den Damm des kleinen Stausees. Von dort bietet sich nochmals ein neuer Blick auf den Berg, den wir am Sonntag nicht besteigen konnten.
Ab nun geht es bergauf: vom Grüntensee auf 876 Metern bis auf den Alpspitz auf 1’575 Metern. Zu Beginn befürchten wir das Schlimmste, als wir auf ein Stück auf einem schlammigen Waldweg hochsteigen müssen, aber dann laufen wir lange auf einer breiten Waldstrasse, und zum Schluss auf einem steinigen Wanderweg, so dass unsere Füsse trocken bleiben. Je höher wir steigen, desto vielversprechender wird die Aussicht:
Der Alpspitz ist ein Gipfel, der eine grossartige Rundumsicht bietet. Als er in Sicht kommt, staunen wir nicht schlecht: Oben sind viele Leute zu sehen. Und das, obwohl wir bei unserem Aufstieg kaum jemanden angetroffen haben. Da muss noch ein anderer Weg hinaufführen. Tatsächlich geht unser Weg über den Gipfel und auf der anderen Seite hinab zur Lachnerhütte, wo man mit der Sesselbahn hochfahren kann, was auch sehr viele Leute tun. Wir schiessen ein paar Fotos und machen uns gleich an den Abstieg.
Es ist nicht ganz wie immer. Auch zehn Minuten nach der Sesselbahnstation kommen uns immer noch viele Wanderer entgegen. Klar wollen alle den schönen Tag nutzen, um die Berge zu geniessen. Wir machen erstmal Pause, bevor wir in die Höllschlucht hinabsteigen. Schon beim Verzehren des Sandwiches habe ich den Eindruck, dass auf der moorigen Wiese unterhalb Wollgräser wachsen könnten. Und tatsächlich finde ich das Schmalblättrige Wollgras, das ich zu Hause nie entdecken konnte, etwas zerzaust zwar, aber trotzdem:
Via Kappeler Alp, die auch einen grandiosen Blick ins Land bietet, steigen wir nun den sehr steilen und ruppigen, nassen, und daher rutschigen Pfad hinab in die Höllschlucht, wo uns ein eindrücklicher Wasserfall erwartet. Wieder staunen wir über die vielen teilweise ungeübten Berggänger, die uns entgegenkommen.
Von nun an ist die Wanderung gemütlich. Nachdem wir den Eingang der Höllschlucht erreicht haben, spazieren wir via Kappel nach Pfronten, wo wir in einer ruhig gelegenen Pension untergebracht sind. Die Unterkunft strotzt zwar nicht vor Modernität, aber unser Zimmer hat einen grossen Balkon mit einem schönen Blick ins Grüne. Und ein Brauhaus mit feinen bayerischen Spezialitäten ist auch in der Nähe. Hier bleiben wir wieder zwei Nächte.
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Endlich wieder blauer Himmel auf den schönen und interessanten Fotos. Eure Ausdauer im Regen ist bewundernswert. Hoffentlich gibt es noch schöne Tage bis zum Ende der Wanderung.
Liebe Grüsse aus Brugg von Vreni & Fritz