Bis jetzt haben wir kaum Folgen der verheerenden Niederschläge von vergangener Woche gesehen; vereinzelt sieht man in den Feldern Pfützen und auch unterwegs auf den Waldwegen sind Fahrrinnen ab und an mit Wasser gefüllt. Ich habe gestern Nachmittag auf der Fahrt von Wolfsbronn ins Hotel die Chefin gefragt, wie das Hochwasser das Altmühltal getroffen habe. Kaum, hat sie erwidert und uns die Wasserhaltung in der Gegend erklärt. Das fränkische Seenland umfasst sieben kleinere Stauseen, die teilweise miteinander verbunden sind und alle reguliert werden. Die Seen haben den grössten Teil der Niederschläge aufgenommen, und jetzt wird das Wasser etappiert abgegeben, sodass es die Donau, die immer noch Hochwasser führt, aufnehmen kann. Aber es habe schon ordentlich viel geregnet, und in der Zeit, bevor die Stauseen in Betrieb genommen worden sind, sei das Altmühltal regelmässig überschwemmt worden.
Heute Morgen ging’s mit dem Taxi zurück nach Wolfsbronn zum Start der zweiten Etappe. Nach wenigen Schritten kommt mit der „Steinernen Rinne“ gemäss unserem Faltplan bereits der Höhepunkt des Tages. Hier hat das extrem kalkhaltige Wasser beim Abfluss durch den Wald eine Rinne aus Tuffstein gebildet, die etwa 130 Meter lang ist. Das sieht ziemlich aussergewöhnlich aus. Wir sind überrascht, dass wir hier völlig alleine sind.

Es fliesst ordentlich viel Wasser in der Rinne.


Nach der Rinne steigen wir hoch und wandern auf rund 600 Metern Höhe Richtung Osten durch Wiesen, Felder und Wälder. Wenig spektakulär, aber sehr schön. Das sonnige Wetter freut uns; es ist auch etwas wärmer als gestern.





Wir wandern durch das Heumöderntal und erreichen Treuchtlingen, wo wir in einem ehemaligen Gutshof untergebracht sind. In der grosszügig angelegten Anlage wurden früher Araberpferde gezüchtet; jetzt beherbergt die Stuterei Stadthof Radurlauber und Wanderer. Direkt neben dem Stadthof befindet sich ein Lidl. Nach einer kurzen Augenscheinnahme beschliessen wir, morgen kein Lunchpaket zu bestellen, sondern uns im Lidl mit Proviant einzudecken. Ein Bild dazu folgt morgen.