Gestern haben wir zwei kleine Lunchpakete bestellt, da wir heute immerhin 20 km laufen werden. «Da war doch was», werden wir beim Frühstück begrüsst, als wir unsere Zimmernummer sagen. Die Lunchpakete seien schon im Kühlschrank bereit. Läuft.
Der Startpunkt unserer Fernwanderung bei der Stadthalle Gunzenhausen ist unwürdig: Ausser einem Wegzeichen an einer Parkverbotstafel finden wir nichts. Na gut, wir starten trotzdem und überqueren als erstes die Altmühl.
Da in dieser Gegend viele Velofahrer unterwegs sind, befürchten wir, dass sie auch auf dem Wanderweg anzutreffen sein könnten. Aber heute begegnen wir überhaupt gar niemandem. Es geht los über gemütliche Feldwege, und wir versuchen wieder einmal, die Getreidesorten zu repetieren. Oft blühen am Rand der Felder wunderschöne Kornblumen.
In der Ferne sind Windräder zu sehen, aber sonst ist die leicht hügelige Landschaft ziemlich unbewohnt. Wir bewegen uns stetig Richtung Spielberg – das Schloss ist von weitem zu sehen.
Langsam bekommen wir Hunger, aber hier wollen wir nun wirklich nicht essen:
Geht doch!
Nach der Stärkung führt uns der Weg bald in den Wald. Wir sind nun im Hahnenkamm unterwegs, einem Jura-Kalkstein-Höhenzug, der eine besondere Attraktion beherbergt. Aber die sehen wir erst morgen. Heute erleben wir eine eher unspektakuläre, aber trotzdem abwechslungsreiche Wanderung durch Feld und Wald und über Hügel, von wo wir immer wieder ins Land blicken können.
Eine Attraktion gibt es allerdings auch heute zu vermelden: die Eselsdistel – ein Prachtsexemplar!
An unserem Etappenziel Wolfsbronn können wir nicht einmal Kaffeetrinken und Kuchenessen, da das einzige Restaurant für immer geschlossen hat. Wir müssen im Hotel in Gunzenhausen anrufen, um von einem Taxi abgeholt zu werden. Ein Taxi ist allerdings nicht verfügbar, so dass uns die Hotelchefin persönlich abholt. Auch gut.