Brige ist ziemlich aufgeregt, denn heute werden wir in Eichstätt im Hotel Garni Fuchs mit Café und Konditorei übernachten. In einer Konditorei übernachten!
Da der Wetterbericht heute zwischen 11 und 13 Uhr leichten Regen prognostiziert, starten wir eine halbe Stunde früher, lassen den Aufstieg zum Mörnsheimer Schlossberg aus und wandern direkt nach Altendorf. Dort befindet sich ein Regio-Shop, ein Verkaufscontainer mit regionalen Produkten, wo man rund um die Uhr einkaufen kann. Nach den guten Erfahrungen gestern wollen wir auch heute den Proviant direkt einkaufen. Allerdings sind die Gebindegrössen eher auf Grossfamilien (10 Eier, 500 gr. Honig, 250 gr. Käse) als auf Wanderer ausgerichtet. Immerhin kann man auch ein kleines Einwegbesteckset aus Bambus für unterwegs kaufen. Brige wirft eine Münze ein, um das letzte Exemplar zu ergattern, die Spirale dreht sich einmal und schiebt das Pack ganz nach vorne, wo es am benachbarten Haribo hängen bleibt. Wir werfen nochmals eine Münze ein, die Spirale dreht sich nochmals, das Pack bleibt immer noch hängen … Kruzifix!
Also wandern wir halt nur mit Notproviant. Die Altmühl hat sich jetzt im Jurakalk ein kurviges Bett geschaffen, das etwa 100 Meter tiefer liegt als die Umgebung. Unser Weg führt ihrem Lauf entlang, meistens in der Höhe, doch zwischendurch geht es ganz hinunter in den Talboden und dann wieder hinauf auf die Kreten. Wir sind wieder mausbeinalleine; nur in den Ortschaften trifft man an und an Personen an.
Nach der Rast beginnt es leicht zu regnen, kalt ist es nicht und windig auch nicht, sodass unsere Wanderschirme ihren Zweck gut erfüllen.
Auch heute treffen wir auf Spuren aus der Urzeit, wir kommen beim Fossiliensteinbruch Blumenberg vorbei, wo Hobby-Paläontologen draufloshämmern können.
Unsere Route führt über Blumenberg hinunter nach Eichstätt, wo sich zwischendurch der Blick auf die mächtige Willibaldsburg öffnet. Ich bin fast sicher, dass das unten Kasematten sind!
Unten angekommen führt der weitere Weg leider nicht quer durch die Barockstadt direkt in Hotel Garni, sondern nochmals ganz hoch zur Krete. Wir schnaufen schon ziemlich, und dann quert der Wanderweg die Bundesstrasse 13. Deutsche Fahrzeuglenker halten nicht, sie verlangsamen nicht, sie sehen dich nicht. Also aufgepasst!
Dafür wird man auf dem letzten Streckenabschnitt nochmals mit einem schönen Blick auf Eichstätt entschädigt; und mittlerweile regnet es auch nicht mehr.
Auch den letzten Abstieg schaffen wir sturzfrei trotz rutschigem Untergrund, und bald erreichen wir das Ziel unserer Träume …
Essen tun wir indisch bei Maharaja, wo wir alles wegputzen, schliesslich sind wir heute über 24 km gewandert. So, und jetzt warten wir auf Deutschland vs Schottland!