Gestern hätte unsere Etappe eigentlich in Höfen geendet, denn der Lechweg führt nicht durch die Stadt Reutte, wo wir zweimal übernachten. Wir verzichteten aber auf die Busfahrt und wir liefen das Stück nach Reutte zu unserem Hotel auch noch. Die heutige Etappe führt in einem grossen Bogen westlich um Reutte herum. Wir nehmen also am Morgen den Bus und fahren in wenigen Minuten zurück nach Höfen.
Dort steigen wir wieder in den Lechweg ein, nur um ihn kurze Zeit später wieder zu verlassen. Wir wollen nämlich mit der Gondelbahn auf den Hahnenkamm fahren! Das ist das grösste Skigebiet in der Region und im Sommer ein beliebtes Wandergebiet. Die Bahnfahrt endet etwas unterhalb des Gipfels, aber wir unternehmen die kurze Rundwanderung bis zum höchsten Punkt (1’938 m.ü.A.) und geniessen die grossartigen Aussichten in alle umliegenden Täler und Berge, auch die Zugspitze sehen wir.
Nach einem Cappuccino auf der Sonnenterrasse des Panorama-Restaurants gondeln wir wieder talabwärts. Das war ein äusserst gelungener Abstecher!
Wir begeben uns zurück auf den Lechweg und setzen die Umrundung von Reutte auf dem Höhenpanoramaweg fort. Bald geht es auf dem komfortablen Feldweg bergauf in den Wald. Dann führt uns ein steiler Pfad hinauf zur Costarieskapelle. Von hier hat man einen schönen Blick auf den Talkessel von Reutte.
Das war der letzte Anstieg für heute, wir steigen nun wieder hinunter, und zwar zum Frauensee. Am Ufer dieses hübschen Badesees setzen wir uns auf eine Bank, um etwas zu essen und zu trinken. Es gibt auch ein Restaurant hier, aber obwohl Sonntag ist, hält sich die Anzahl Ausflügler in Grenzen.
Nach der Stärkung steigen wir ab nach Hinterbichl und sind bald wieder am Lech, den wir überqueren.
Wir sind nun in der Pflacher Au, die für ihre Vogelviefalt bekannt ist. Es gibt einen 18 Meter hohen Beobachtungsturm, den wir selbstverständlich besteigen. Die Ausdehnung der Aue ist beeindruckend.
Langsam nähern wir uns unserem Etappenziel Pflach, und zwar entlang des Sportplatzes bei den Schulhäusern, wo gerade ein Fussballturnier stattfindet. Man hört das Kindergeschrei und die Lautsprecherdurchsagen von weitem. Wir erwägen, uns unters Publikum zu mischen und den Wurststand aufzusuchen. Es muss doch einen Wurststand geben?!
In der Nähe des Bahnhofes Pflach endet unsere heutige Etappe. Aber es ist nur ein Katzensprung (knapp zwei Kilometer) von hier bis zu unserem Hotel in Reutte, und so marschieren wir auf einem direkten Radweg zurück, ohne das Ruftaxi zu bemühen. In Reutte gönnen wir uns zum Abschluss ein feines Glacé in einer Eisdiele. Das war wieder ein toller Tag!