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Lechweg Etappe 9 von Pflach nach Füssen

Schon gestern freuten wir uns über die Wetterprognosen. Auch heute soll es mindestens am Vormittag regenfrei bleiben. Der Himmel ist früh am Morgen noch etwas bewölkt, es wird aber schnell schöner.

Wir fahren mit der österreichischen S-Bahn, die von Garmisch-Partenkirchen herkommt, von Reutte ins benachbarte Pflach. Ich habe gestern online zwei Tickets gekauft, zusammen € 5.80. Und tatsächlich werde ich in den 3 Minuten Fahrzeit vom Schaffner kontrolliert.

In Pflach führt der Lechweg sozusagen direkt vom Perron weg. Den Lech verlieren wir bald aus den Augen, der Fluss macht eine weitgebogene Linkskurve um den Kitzberg nach Füssen, wir hingegen wandern ziemlich direkt Richtung Füssen. Ziemlich direkt bedeutet hier auch immer wieder auf- und abwärts.

Der erste Aufstieg führt zum Kniepass und zur Sternschanze, einer Burgruine mit zwei Grundmauern und zwei Durchblicken. Brige ist etwas enttäuscht, denn beim Namen „Sternschanze“ erwartete sie eher ein geheimes militärisches Lagezentrum der deutschen Wehrmacht in Form einer riesigen Bunkeranlage.

Aufstieg zum Kniepass und letzter Blick auf den Lech.

Langsam macht sich die Nähe der Schlösser der Wittelsbacher Königsfamilie bei Füssen bemerkbar. Wir sind gespannt, was wir bei unserem zweiten Besuch in der Region antreffen werden.

Wir nähern uns den weltberühmten Schlössern.

Doch vorerst geht es weiter durch den Tannen- und Buchenwald; wir haben die alpine Vegetation definitiv verlassen. Bald können wir einen ersten Blick auf den Alpsee und auf das Museum der bayerischen Könige werfen.

Ein erster Blick auf den Alpsee.
Und ein erster Blick auf das Museum der bayerischen Könige in weiter Ferne am entfernten Ende des Alpsees. Achtfache Vergrösserung mit dem Digitalzoom der Handykamera; das gibt nichts Schlaues …

Der Abstieg zum Alpsee führt durch ruppiges Gelände, ein Abschnitt ist sogar mit Stahlseilen ausgestattet, die wir gerne nutzen. Es ist feuchtrutschig und steil. Weiter unten passieren wir den sogenannten Israeliten, eine markante Felsformation. Bis jetzt sind wir mehrheitlich alleine unterwegs.

Links der sogenannte Israelit, eine eindrückliche Felsformation über dem Alpsee.

Das ändert sich schlagartig am Alpsee, den man auf einem ebenfalls überraschend ruppigen Wanderweg umrunden kann. Der See weist einen hohen Pegelstand auf, der Weg ist stellenweise unter Wasser. Wir staunen, wie die Leute hier unterwegs sind; Ausflügler mit Turnschuhen, ältere Leute, die schlecht zu Fuss sind, Familien mit Kleinkindern, die ihre riesigen Kinderwagen über weite Strecken tragen müssen, ein älterer Herr kommt uns entgegen und stösst sein Fahrrad, es ist uns vollkommen schleierhaft, wie er so weit kommen konnte.

Bei einem Felsvorsprung etwa 30 Meter über dem Alpsee, dem Pindarplatz, hat man einen guten Blick auf die Szenerie. Es ist etwa 12 Uhr und das Wetter ist immer noch sehr erfreulich.

Beim Pindarplatz am Alpsee. Links Schloss Hohenschwangau (gelb), in der Mitte unten das Königsmuseum, rechts Schloss Neuschwanstein
Das haben wir auch bemerkt.

Nach dem Pindarplatz zweigen wir nach Westen ab, und es kommt zu einer Première: Zum ersten Mal begehen wir einen Wanderabschnitt in Deutschland zum zweiten Mal. Der Alpenrosenweg wird uns zum Kalvarienberg über Füssen führen, dieses Stück sind wir bereits am 11. August 2023 abgewandert, allerdings in die entgegengesetzte Richtung.

Auch dieses Mal ist der Schlussaufstieg zum Kalvarienberg steil, die letzten Höhenmeter müssen über eine Treppe erklommen werden. Dafür wird man oben mit einem schönen Blick entschädigt.

Steiler Aufstieg zum Kalvarienberg.
Blick auf Füssen. Am unteren Bildrand der Schatten des riesigen Kreuzes.

Der kurze steile Abstieg führt uns zum Lechfall, dem Ende des Lechwegs. Hier herrscht Hochbetrieb, viel Volk steht auf der Brücke und guckt auf die vier Stufen des Lechfalls flussaufwärts und den Lechklamm flussabwärts Richtung Füssen.

Der Lechfall.
Die Lechklamm.

Das Stauwehr wurde nach einem katastrophalen Hochwasser in den Jahren 1784–1787 realisiert. Gleichzeitig wurde auch ein Ableitungsstollen gebaut.

Wir spazieren dem beruhigten Lech entlang und gelangen über die König-Ludwig-Brücke in die Altstadt von Füssen. Hier brummt es. Touristen aus aller Herren Länder nehmen die verkehrsberuhigte Innenstadt in Beschlag. Wir passieren die Leute und suchen unser Hotel auf. Die letzte Nacht vor der Rückreise werden wir im Hotel zum Hechten in einem kleinen schmucken Dachzimmer verbringen.

Eingangs Füssen. Noch ist es ruhig.
Jetzt nicht mehr. Hochbetrieb in der Innenstadt.

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  • Fritz & Verena Eichenberger 23. September 2024, 18:11, 18:11

    Bravourös habt Ihr die Wanderung überstanden teils bei nicht so angenehmen Bedingungen. Die letzten Tage waren wunderschön und wir bedanken uns einmal mehr für die eindrücklichen Fotos. Nun wüschen wir eine angenehme Rückfahrt ohne grosse Verspätungen und Zugsausfälle bei der DB und dann freuen wir uns auf das Wiedersehen hier. Liebe Grüsse Vreni & Fritz