Selten war ein Kinobesuch beklemmender als gestern. Im Film «Un Prophète» erzählt Regisseur Jacques Audiard, wie Malik El Djebena in den sechs Jahren Gefängnis, die er absitzen muss, mit Brutalität und Rassimus konfrontiert wird. Der ungebildete Araber, der zu Beginn auf keine Unterstützung zählen kann, lernt schnell. Mit einer grauenhaften Tat gewinnt er das Vertrauen des Bosses der Häftlinge, des Korsen Luciani, und steht fortan unter dessen Schutz.
Malik lernt schnell; parallel zur Schulbildung, die er nachholt, entwickelt sich seine Karriere als Krimineller. Während des Hafturlaubs erledigt Malik Botengänge für Luciano, geht aber auch eigenen Geschäften nach. Im Gefängnis verlagern sich die Machtverhältnisse langsam von den Korsen zu den Moslems. Malik sieht diese Entwicklungen voraus, treibt sie an und profitiert von ihnen.
Regisseur Audiard erzählte eine Geschichte mit Sogwirkung und zeigt den ungeschminkten rohen brutalen Gefängnisalltag ohne zu werten. Die beiden Hauptdarsteller Tahar Rahim und Niels Arestrup geben den Figuren eine packende Präsenz und sorgen für eine nüchterne Darstellung des Lebens hinter Gittern.
Ich gebe fünf Sterne: * * * * *