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dOCUMENTA (13), erster Tag (2)

Wo waren wir stehen geblieben? Ah, ja, im Gartenrestaurant, wo wir unseren Geist mit Kaffee beleben und den Blick über den Friedrichsplatz schweifen lassen. Etwas versteckt am anderen Ende des Platzes steht das Ottoneum, das erste feste Theatergebäude Deutschlands, das heute als Naturkundemuseum genutzt wird. Das Parterre des Ottoneums wird von der Documenta belegt; acht Ausstellungräume, das schaffen wir noch. Thematisch geht es um Kunstwerke und Projekte zu Fragen von Saatgut und der Erzeugung von Erde, Leben, Nahrungsmitteln, Kunst, Geschichten, Intra-Aktion und In-der-Welt-Sein, so das Begleitbuch. Wir gehen trotzdem hinein.

Soil-erg (2012), Claire Pentecost

Sehr gut gefällt mir Claire Pentecosts Vorschlag einer neuen globalen Währung, die aus Erde gepresster Barren und grossen Talern (hinten an der Wand) besteht. Gold war gestern.

The Sovereign Forest, Amar Kanwar

Ebenso beeindruckend Kanwars Installation, die über 200 verschiedene Reissorten zeigt und die ergänzt wird mit einem Film über den Konflikt zwischen Kleinbauern und Bergbaukonsortien um die Nutzung des Bodens.

Xylothek Schildbach, Mark Dion

Höhepunkt ist für mich Mark Dions wunderbares Möbel, das er für die Xylothek Schildbach gebaut hat. In dieser Holzbibliothek aus dem 18. Jahrhundert finden sich über 500 «Bücher», die alle aus verschiedenen Baum- und Straucharten hergestellt wurden. Der Buchrücken besteht aus der Rinde eines bestimmten Baumes, das Buchinnere zeigt verschiedene Bestandteile des Baumes. Mark Dion hat die Sammlung um sechs «Bücher» ergänzt, fünf aus jedem Kontinent und ein sechstes mit einer Eiche aus Kassel als Referenz an das Werk 7’000 Eichen von Joseph Beuys anlässlich der Documenta (7) im Jahr 1982.

Ein Blick ins «Buchinnere»