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Malerweg Tag 5: vom Lichtenhainer Wasserfall nach Schmilka

Die heutige Etappe wird lang, und sie fängt denkbar schlecht an: Wir verpassen den Bus! Das heisst, der Bus verpasst uns, weil wir an der Tram- anstatt der Bushaltestelle stehen. Da ich absolut keine Lust habe, die Strasse das Kirnitzschtal hochzulaufen, und der nächste Bus erst in einer Stunde fährt, strecke ich kurzerhand den Daumen auf die Strasse. Das dritte Auto hält, und ein nettes Pirnaer Ehepaar nimmt uns mit bis zum Lichtenhainer Wasserfall.

Diese Sorte Wasserfall kennen wir schon: Über einer ein paar Meter hohen Klippe wird das Wasser gestaut, um es für Touristen schwallweise abzulassen.

Pah, da sind wir uns von zu Hause Besseres gewohnt. Also machen wir uns stehenden Fusses auf zum Kuhstall, den wir nach einem halbstündigen Aufstieg durch den Wald erreichen.

Der Kuhstall ist ein eindrückliches Felsentor, 17 Meter breit, 24 Meter tief und 11 Meter hoch; Kühe hat es keine, aber man kann über die «Himmelsleiter» auf das Felsplateau steigen und die Aussicht geniessen. Auch der anschliessende Abstieg vom Kuhstall zurück ins Kirnitzschtal ist spektakulär, führt er doch zu Beginn über Treppen zwischen hohen Felsen hindurch.

Neumannmühle im Tal unten ist hingegen weniger spektakulär.

Bald folgt aber erneut ein Anstieg, diesmal auf der anderen Talseite. Wir wandern durch den Wald zur Kleinsteinhöhle. In dieser Felsenformation gibt es wieder ein Felsentor, nicht so gross wie der Kuhstall, aber dafür mit Kamin. Wir steigen auch zum Aussichtspunkt hoch und machen dort kurz Rast, immerhin sind wir schon seit mehr als zwei Stunden unterwegs. Auch andere sind heute unterwegs, wir treffen einige Wandervögel an, ist ja schliesslich auch Samstag und perfektes Wanderwetter.

Wieder geht es bergab, und wieder geht es steil hinauf, diesmal zum Kleinen und Grossen Pohlshorn. Den Aussichtspunkt lassen wir uns nicht entgehen, auch dieser ist grossartig und drängt sich auf für eine kurze Pause. Natürlich geht es von den Pohlshörnern wieder nach unten, und zum letzten Mal überqueren wir die Kirnitzsch, um auf der Gegenseite des Tals wieder hochzusteigen. Bald erreichen wir das Alte Zeughaus, das am Knotenpunkt vieler Wanderwege liegt. Es ist natürlich jetzt ein Restaurant, und heute ein gut besuchtes. Auch ich kann Christof zu Einkehr überreden, und wir genehmigen uns Pflaumenkuchen mit Sahne, um uns für den letzten Aufstieg auf den Grossen Winterberg zu stärken.

Auf halber Höhe geniessen wir kurz die Goldsteinaussicht:

Dann steigen wir weiter hoch zum höchsten Punkt des Malerwegs, dem 556 Meter hohen Grossen Winterberg. Lustigerweise gibt es hier aber keine Aussicht zu bewundern. Nun folgt der letzte Abstieg für heute.

Über unzählige Treppenstufen und steile Rampen erreichen wir kurz nach vier Uhr Schmilka, ein hübsches kleines Dorf an der Elbe.

Von dort erreichen wir via Fähre den Bahnhof auf der gegenüberliegenden Uferseite.

Und die S-Bahn bringt uns eine Station weiter nach Krippen, wo wir heute unserer wohlverdiente Ruhe finden.