Schon lange will Christof eine Wanderung in Zürich machen, ja, in der Stadt! Und zwar aus dem schönen Buch Wandern in der Stadt Zürich. Er hat die Route 9 ausgesucht: «Hotelträume – Wasser, Wein und Sonnenschein»; vom Bahnhof Tiefenbrunnen via Rigiblick auf die Waid. Rigiblick tönt gut, und das Wetter passt auch. Schon morgens um viertel nach zehn, als wir bei strahlendem Wetter losmarschieren, gibt der Föhn ziemlich warm.
Sehr bald wird uns noch wärmer, denn es geht bergauf Richtung Burghölzli. Staunend betrachten wir den schönen Rebhang am Burghölzlihügel. Noch staunender betrachten wir eine ganze Reihe Küchen-Container, die unterhalb des eingerüsteten Restaurants aufgestellt sind. Nichts ist mit Kaffee trinken und Toilette benützen. Das ist ein bisschen der Nachteil beim Wandern in der Stadt: Man kann nicht einfach schnell hinter einen Baum zum Austreten.
Also marschieren wir weiter Richtung Sonnenberg und überqueren dabei den Wolfbach. Ob wir bei Jacky Donatz einen Kaffee bekommen? Wir müssen gar nicht erst fragen, denn beim Restaurant Sonnenberg gibt es eine öffentliche Toilette. Nach deren Besuch geniessen wir erleichtert den grossartigen Blick auf Stadt, See, Albiskette und Alpen – ein schöner Platz!
Die Aussicht begleitet uns für den Rest der Wanderung, die man vielleicht fast besser umgekehrt machen sollte, an einem Föhntag wie heute jedenfalls. Vom Sonnenberg geht es weiter zum Dolder Grand, dem ich auch noch nie so nahe war (darin schon gar nicht). Nicht einmal mit dem Dolderbähnli bin ich je gefahren; ich bewundere die Bergstation. Nun geht es ein Stück durch den Wald, und schon naht das nächste Hotel: Zürichberg. Da war ich aber schon drin, an einem Hochzeitsfest nämlich! Inzwischen haben wir Hunger bekommen und wollen unsere Sandwiches essen. Das ist wiederum der Vorteil beim Stadtwandern: Banken Bänke hat es massenhaft!
Nun geht es Richtung Rigiblick und dann wieder bergab, und lustigerweise gibt es hier einen Letziweg. Bald folgt der schöne Irchelpark, und vom Milchbuck aus geht es zum Bucheggplatz. Hier folgt der letzte Anstieg Richtung Waid, wo beim Restaurant der Teufel los ist. Wir versuchen gar nicht erst, einen Kaffee zu bekommen, aber die Toilette benütze ich trotzdem. Nochmals geniessen wir die imposante Aussicht, bevor wir mit dem Bus via Hönggerberg nach Altstetten fahren und und von dort mit der S12 zurück nach Hause.
Wenn ich ehrlich bin, gefällt mir das Wandern in der Natur schon noch ein bisschen besser, aber interessant war das heute auf jeden Fall. Besonders aufgefallen sind uns die vielen Schrebergärten an unglaublich schöner Lage – Zürich schaut ganz offensichtlich nicht nur zu den Reichen gut!
Bilder von unserer Wanderung gibt es wie immer auf Picasa!