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Westerwaldsteig Tag 9: Von Bad Marienberg nach Hachenburg

Trocken, grau, kühl – das ist mein Verdikt zum Wetter, als ich nach dem Frühstück kurz nach draussen trete. Inzwischen haben wir gelernt: Sommer ist im Westerwald, wenn kein Eis auf den Pfützen ist.

Vor neun Uhr verlassen wir Bad Marienberg auf dem uns von gestern bekannten Weg durch den Basaltpark. Den Hedwigsturm lassen wir links liegen, denn die Sicht ist heute miserabel – zum Glück waren wir gestern oben und genossen die Aussicht. Dann geht es am Tierpark vorbei, wo uns der schwatzende Beo Paule und ein Gehege voller Geisslein vom richtigen Weg ablenken. Also marschieren wir wieder zurück und diesmal richtig an einem grossen Kletterpark vorbei. Nun geht es durch den nebelfeuchten Wald. Als Attraktion präsentieren sich Kleiner und Grosser Wolfstein. Es sind Basaltformationen, wer hätte das geahnt?

Später geht es bergab nach Unnau. Der Wind bläst ziemlich kalt, und der Boden ist rutschig, nur mit wilden Kapriolen kann Christof einen Sturz vermeiden, aber wir sind froh, dass es nicht regnet. Ein schöner Pfad führt durch das Wäschbachtal, aber leider hört man den Lärm der Bundesstrasse recht gut. Später folgen wir den Gleisen der Oberwesterwaldbahn, das finden wir spannend. Wir sind bereits im Hachenberger Stadtwald und werden langsam hungrig, da erscheint an einer Wegkreuzung wie bestellt eine kleine Schutzhütte.

Dann folgt der Anstieg hinauf nach Hachenburg. Inmitten eines lichten Birkenwaldes steht eine schöne, grosse neue Schutzhütte, nur sind wir leider jetzt nicht mehr hungrig. Auch die Sonne lugt ab und zu zwischen den Wolken hervor, aber der Wind bläst nach wie vor frisch und fröhlich. Den Ostrand von Hachenburg haben wir rasch erreicht, von hier hat man eine grossartige Aussicht auf die Westerwälder Hügel.

Wir marschieren weiter zum Landschaftsmuseum und durch einen schönen Park zum Schloss Hachenburg. Nun gehen wir hinab in die hübsche Altstadt mit den Fachwerkhäusern und dem Marktplatz. Dort ist auch das älteste steinerne Gasthaus Deuschlands zu bewundern: „Zur Krone“ heisst es, und eines der drei Gästezimmer darin ist für uns reserviert. Als erstes überreicht uns der Wirt unser Diplom für die rund 117 erwanderten Kilomter.

Beim Stadtrundgang am Nachmittag werden wir so richtig verregnet. Kalt ist es auch geworden. So fällt es uns leichter, vom Westerwaldsteig Abschied zu nehmen.