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Saar-Hunsrück-Steig Tag 3: von Hellendorf nach Mettlach

Heute erwartet uns bereits der Höhepunkt des gesamten Fernwanderwegs: die Saarschleife! Und schöner könnte der Tag nicht sein, bereits am Morgen strahlt die Sonne, das passt doch. Der Weg bis zum berühmten Panoramablick führt uns über Tünsdorf und Orscholz durch Feld und Wald. Boden und Gras sind immer noch nass, unsere Schuhe werden arg strapaziert. Da ist man doch froh, lebt man im Gore-Tex-Zeitalter. Dass Pilze und Schnecken Freude hatten am nassen Sommer, ist unverkennbar: von beiden sehen wir unzählige Prachtsexemplare. Rund 13’800 Schnecken müssten wir auf unserem Weg von Perl nach Trier begegnen, hat Christof ausgerechnet.

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Das Steinbachtal ist hübsch und ruhig; auch die anschliessende Passage durch hügelige Felder und Streuobstwiesen gefällt uns. Unter einem alten Birnbaum mit zahllosen kleinen, harten Früchten machen wir Rast. Weiter unten begutachtet ein alter Bauer seine Felder. Wir treffen ihn nachher an. Er jammert über das schlechte Wetter. Es ist wie zu Hause.

Nun geht es Richtung Orkelsfels, und in Orscholz verlaufen wir uns das erste Mal. Eigentlich ist es unmöglich, der Saar-Hunsrück-Steig ist tadellos markiert. Durch den Wald geht es bergauf, und plötzlich taucht das Cloef-Atrium auf einer Lichtung auf. Es ist ein Tagungs- und Besucherzentrum mit überraschend geschmackvoller Architektur. Auf unseren Besuch muss es aber verzichten, denn wir wollen jetzt die Saarschleife sehen! Von Tünsdorf aus erspähten wir dicken Nebel über der Saar, und Christof fürchtet das Schlimmste.

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Aber der Nebel hat sich längst aufgelöst, der Blick auf die Schleife ist fantastisch!

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Es hat kaum Leute an diesem wunderbaren Aussichtspunkt, aber ein geschäftstüchtiger Händler will uns seine einheimischen Produkte aufschwatzen. Er bietet uns «ein Pfirsichlikörchen» zum Degustieren an. Pfirsich. Von den hiesigen Streuobstwiesen.

Nun folgt ein sehr schöner Abstieg durch den Wald hinunter nach Mettlach an der Saar. Immer wieder bieten sich neue Blicke ins Tal, und wir gönnen uns eine zweite Rast.

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In Mettlach laufen wir noch ein kurzes Stück flussaufwärts bis zur Staustufe, wo wir die grosse und die kleine Schleuse bewundern. Gerade wird ein Passagierschiff von 156 auf 167 Meter über Meer angehoben. Das dauert nur 10 Minuten!

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Die grosse Schleuse ist auf Frachtschiffe ausgelegt, sie ist 190 Meter lang, 12 Meter breit und 11 Meter hoch, das entspricht einem Volumen von rund 25’000 Kubikmetern oder rund 75’000 Badewannefüllungen.

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Dann gibt es Kaffee und Kuchen. Geschirr kaufen wir keines, obwohl der riesige Villeroy-und-Boch-Fabrik-Outlet einen durchaus dazu verleiten könnte. Im Hotel bekommen wir das Zimmer mit dem Wasserbett. Abendessen gibt es in der Mettlacher Abtei-Brauerei: Sehr feines Bier — der Rest: na ja.

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  • Solatti 3. September 2014, 12:53, 12:53

    Hoffentlich war kein zu hoher Wellengang im Wasserbett!