Das verlängerte Wochenende verbrachten wir in Höchenschwand. In welcher Gegend liegt Höchenschwand? Ein Blick auf das erste Bild hilft:
Alles klar: im Schwarzwald natürlich! Am Freitag reisten wir an; schon nach Waldshut löste sich der Nebel auf, wunderbar! Wir statteten Titisee einen Besuch ab und strömten mit der Touristenmenge durch die kitschgesäumte Promenade. Essenstechnisch allerdings lässt der Ort keine Wünsche offen:
Im Hotel in Höchenschwand ging es geruhsamer zu und her. Etwas verwirrt hat mich der „Meldeschein für Übernachtungsgäste“, ein solch riesiges Formular mussten wir nicht einmal in Südamerika ausfüllen. Doch, das sei leider nötig, beschied mir die Empfangsdame freundlich, aber bestimmt. Und übrigens seien wir am Samstagnachmittag um 14 Uhr für die Leinöl-Massage gebucht. Wir sind wofür gebucht, und wann genau? Eigentlich wollen wir morgen wandern gehen, nicht geölt werden. Wir buchen also auf Sonntag um. Dafür gibt’s jetzt ein extra grosses Stück vom Mohnkuchen.
Wir haben ein Arrangement mit Vollpension gebucht, also Frühstück, Mittagessen oder Wanderlunch und Nachtessen. Einfach, meinen wir. Ha! Denn am Abend erwartet uns die nächste Herausforderung: Der Flambi-Spiess! Ob wir den Flambi-Spiess heute oder morgen wollen, werden wir gefragt. Heute gebe es das Fischmenü, man könne beim Hauptgang aber auch Fleisch nehmen oder Vegi. Oder eben den Flambi-Spiess, der Teil unseres Angebots sei. Aber morgen gebe es das Gala-Menü, da sei das Rinderfilet der Hauptgang, da rate sie uns eher vom Flambi-Spiess ab. Auch nach dem zweiten Erklärungsversuch sind wir komplett verwirrt. Wir verzichten auf den Spiess und zwar heute und morgen und nehmen das Fischmenü, also heute. Morgen nehmen wir dann das Rinderfilet. Vermutlich wird uns der Flambi-Spiess nachgesendet …
Am Samstag: stockdichter Nebel. Also lassen wir uns Zeit beim Frühstück und richten uns noch ein Lunchpaket. Nein, PET-Flaschen hätten sie nicht, die müssten wir schon wir im Einkaufparadies Schmidt kaufen, das heisst wirklich so. Mit Getränk und Lunchpaket brechen wir auf die Route TK6 auf, das ist der Terrainkurweg 6 rund um Höchenschwand auf. Die Mahnung nehmen wir uns zu Herzen.
Schnell verzieht sich der Nebel, es ist wunderbar warm.
Nicht dass jetzt die Gegend total anders als bei uns aussehen würde, aber schön ist natürlich trotzdem!
Gut gefallen hat mir die Werbung für das Eigenheim: Worauf kommt es wirklich an? Ruhe? Platz? Balkon? Ach was, ganz klar:
Die Rundwanderung gibt ordentlich Hunger, das Gala-Menü ist vorzüglich, und der Flambi-Spiess ist kein Thema mehr.
Am Sonntag lungern wir nach dem Frühstück noch etwas herum, dann geht’s in die Massage mit Fichtenöl, ich rieche nach einer Stunde wie ein harziger Tannenzapfen und fühle mich gut. Dann brechen wir auf, statten der Brauerei Rothaus, die gleich um die Ecke liegt, noch einen Besuch ab und decken uns mit Hefeweizen und Eiszäpfle ein. Dann geht es zurück über kurvige Strassen nach Hause.