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Hochrhöner Tag 4 – von Oberweissenbrunn auf die Wasserkuppe

Der Start in den Wandertag hat es in sich, wir bringen auf den ersten zwei Kilometern praktisch die gesamte Höhendifferenz der Tagesetappe hinter beziehungsweise eher unter uns. Wir wandern entlang der Grenze zwischen Bayern und Hessen, was man auch mähtechnisch sofort erkennt.

Links: Bayern; rechts: Hessen.

Links: Bayern; rechts: Hessen.

Schon um zehn Uhr am Morgen ist es ordentlich heiss; so kommen wir schweissüberströmt auf dem Himmeldunkelberg auf 888 Metern über Meer an. Der Ausblick ist wiederum phantastisch, allerdings ist es heute ziemlich dunstig.
Vermutlich vor lauter Erschöpfung marschieren wir auf völlig falschem Weg talwärts. Irgendwann trauen wir dem Weg nicht mehr über den Weg und stechen seitwärts über frische Heumaden Richtung Wald. Dort finden wir auch keinen Weg, also zurück auf den falschen Weg und mutig weiter talwärts, schliesslich stimmt die grobe Richtung. Wenig später stossen wir sozusagen als Entschädigung auf die schöne Bergbundhütte der Würzburger Alpinisten e.V. und wir können wieder auf den «Hochrhöner» einfädeln.

Würzburger Bergbundhütte

Würzburger Bergbundhütte

Mittlerweile sind wir in Hessen unterwegs, was wir aber ohne Tafel nicht bemerkt hätten

Fulda, in Hessen.

Fulda, in Hessen.

Langsam steigt die Vorfreude; schliesslich gelangen wir in wenigen Kilometern zum Roten Moor, einem der Höhepunkte auf der Wanderung: «Eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der hessischen Rhön und ein Muss für Naturliebhaber ist das Rote Moor, das auf einem 1,3 km langen Bohlenpfad begangen werden kann.» Schon jetzt säumen geflecktes Knabenkraut, Schachtelhalme, Mädesüss, Wiesenlabkraut, Engelswurz und viele Pflanzen den Wanderweg. Der Pfad durch’s Moor ist allerdings sterbenslangweilig. Links und rechts wachsen Krüppelbirken, am Boden wächst irgendein Heidekraut, kein einziges Blümchen können wir ausmachen, und auch die Tierwelt hält sich mehr als bedeckt. Also weiter.
Wir passieren die mit Stein eingefasste Quelle der Fulda, an der wir kurz zuvor, noch unwissend, was das wohl für ein Bächlein ist, gerastet haben. Jetzt geht es parallel zur Strasse hoch zur Wasserkuppe, der höchsten Erhebung unserer Wanderung. Hier herrscht ordentlicher Betrieb, zum Ausflugsziel auf Hessens höchstem Berg gehört ein grosser Segelflugplatz mit zugehörigem Museum, eine ausrangierte Radarstation, ein Seilpark für die Kinder und eine Sommerrodelbahn. Und unser Hotel. Brige ist begeistert, dass wir im «Deutschen Flieger» logieren und dass wir direkt vom WC aus die startenden Segelflugzeuge sehen.

Flugplatz Wasserkuppe.

Flugplatz Wasserkuppe.

Nach dem obligaten Kaffee mit Kuchen besichtigen wir die verschiedenen Ramschläden, die den Ausflüglern tolle T-Shirt, Caps und wahnsinnig originelle Email-Schilder andrehen. Wir haben Glück, genau heute führt die ADAC Classic Rallye hier über die Passtrasse sozusagen vor unserem Hotel vorbei und wir sichten einige wunderbare Oldtimer. Schräg von unten dröhnt Popmusik vom Wurststand zu unserem Hotelzimmer. Wie gesagt, ordentlicher Betrieb hier. Ein ziemliches Kontrastprogramm, nachdem wir drei Tage mehr oder weniger mutterseelenalleine unterwegs waren.

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  • evi 6. Juli 2017, 19:32, 19:32

    Christof erinnert sich vielleicht noch an unseren Segelfliegenden Nachbarn
    Fritz Blatter in Ottenbach. Der war auch einigemale als Wettbewerbsteilnehmer auf der Wasserkuppe und hat glaub ich auch sehr gut abgeschnitten. Ich wünsche euch eine gute Zeit und schöne Aussicht
    aus dem WC.

  • Vreni & Fritz 6. Juli 2017, 20:38, 20:38

    Grüsse vom Brugger Rutenzug (Jugendfest) wir genossen den Umzug bei strahlendem Wetter und wurden bei Maeder’s fein verpflegt. Bei 32 Grad gab es eine ausgiebige Siesta und nun warten wir auf den Höhepunkt am Abend:
    Feuerwerk & Heimzug. Liebe Grüsse Vreni & Fritz

  • Brige 9. Juli 2017, 15:19, 15:19

    Danke für die Grüsse! Schön, dass das Jugendfest bei schönem Wetter stattfinden konnte. Inzwischen hat es bei Euch ja kräftig gewittert. Ich hoffe, Ihr wurdet nicht weggeschwemmt. Wir haben die Gewitter morgen vor uns.