≡ Menu

Von Jochberg nach Mittersill

Seit einigen Tagen schon sieht der Freitag in der Wetterprognose nicht so gut aus, und tatsächlich fängt es morgens um sieben Uhr an zu regnen, und die Wolken hängen in den Bergen. Der Chauffeur unseres Shuttlebusses, der pünktlich um halb neun Uhr vorfährt, geht davon aus, dass wir mit unseren Koffern direkt in den nächsten Etappenort mitfahren wollen. Aber nicht mit uns – wir wandern selbstverständlich auch bei Regen! Er bringt uns also halb den Berg hoch und lässt uns unterhalb der Bruggeralm aussteigen. Ja, die heisst tatsächlich so, die können wir doch nicht auslassen?!

Die Bruggeralm im Nebel

Wir wandern das ganze Tal des Aubachs hoch bis zum Gauxjoch. Zwischendurch lässt der Regen nach, kommt wieder, aber die Regenpausen werden immer länger, so dass wir die Schirme nicht mehr brauchen, als wir zur Trattenbachalm hinablaufen. Aber der Nebel ist recht hartnäckig und wabert durch die Gegend.

Das gemütliche Aubachtal

Bis zur Trattenbachalm waren wir auf einer Mountainbikeroute unterwegs, das bedeutet eine tipptoppe Fahrstrasse, ideal bei Regenwetter. Der folgende Weg zur Sonnalm hoch hingegen ist ein richtiger Wiesen-Kuhpfad mit Löchern und Kuhfladen ohne Ende. Man muss höllisch aufpassen, wo man hintritt. Überhaupt ist die Gegend sehr lieblich hügelig, aber es gibt nur Kühe und Skilifte und Kühe und Sesselbahnen und Schneelanzen und Bergrestaurants und Kühe.

Regentag im Tirol

Wir sind nun mit 1’900 Metern auf dem höchsten Punkt unserer Etappe angekommen, auf der Hartkaserhöhe, und machen eine Pause. Bisher waren wir alleine unterwegs, aber nun strömen uns ständig leichtbekleidete Ausflügler entgegen. Logisch, etwas weiter vorne ist der Resterkogel mit der Bergstation der Panoramabahn. Die Leute wandern vermutlich etwas weiter hoch zur Panoramaalm, wo natürlich ein Restaurant steht. Oder sogar auf den Gipfel des Zweitausenders (2’004 Meter hoch)!

Wir hingegen nehmen beim Speicherteich den falschen Weg Richung Pass Thurn, aber da es eine Fahrstrasse ist, bleiben wir dabei, da wir keine Lust mehr auf Kuhpfade haben. Allerdings nehmen wir dann noch eine Abkürzung, die auf einer Kuhweide endet, die wir hinabsteigen müssen, um wieder auf die Fahrstrasse zu kommen …

Der Weisse Germer blüht

Wir erreichen wohlbehalten die Mittelstation der Panoramabahn unterhalb des Passes Thurn (ein 1’274 Meter hoch gelegener Pass, der den Pinzgau mit dem Tirol verbindet). Die Strasse ist sehr gut ausgebaut, und der Verkehr darauf ist irrsinnig. Wir nehmen den Bus, der uns ins Salzachtal hinunter nach Mittersill fährt. Das Städtchen liegt genau an der Kreuzung zweier Hauptverkehrsachsen, der Verkehr Richtung Felberntauerntunnel führt mitten hindurch, es ist höllisch.

Aber es hat viele Touristen, da der Nationalpark Hohe Tauern und die Kitzbüheler Alpen nebenan locken. Christof fallen gleich die ungewöhnlich vielen Menschen in Schalke-04-Fussball-Leibchen auf. Ein eine kurze Internet-Recherche verrät: Die Mannschaft ist tatsächlich in Mittersill im Trainingslager!