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Etappe 2: Von Weiler nach Oberstaufen

Unsere Beine sind müde. Hinter uns liegt die längste Etappe unserer Wanderung. Knapp 24 Kilometer waren das heute von Hotel zu Hotel. Aber schön war es! Und ganz regenfrei, obwohl es den ganzen Tag bedeckt war. Wir sahen am Horizont immer blauen Himmel, aber über uns war’s verhangen und dunkel.

Der Wanderweg führte die ersten zwei Stunden durch den Hausbachklamm hoch; wir sind dem Flüsschen von gestern bis hoch zur Quelle gefolgt.

Blick auf den oberen Hausbachklamm; flussabwärts der untere Hausbachklamm

Unterwegs stiessen wir einmal mehr auf tolle Ortsnamen; Schnellers oder Vorderschweinhöf! Und ja, es gibt auch ein Hinterschweinhöf. Auf der Höhe weitete sich der Blick, wir durchquerten ein schönes Hochmoor, es gab immer wieder Pflanzen zu bestimmen, das Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris) etwa.

Ohne Kommentar
Moorteich an der deutsch-österreichischen Grenze

Die Route führte jetzt hart entlang der Grenze zwischen Bayern und Vorarlberg, die Gegend heisst dort „Auf dem Gesäß“.

Bayern auf der Rückseite
Alles voller Landesgrenzsteine

Eben ging es weiter nach Oberreute, am Kremlerbad vorbei in die Gemeinde Hopfen, wo wir bei den stillgelegten Skiliftanlagen so wie gestern etwas vom rechten Weg abkamen, dafür aber mitten im Allgäuer Kräutergarten Artemisia eintrafen. Wir konnten uns allerdings weder für das heutige („Singspiel“) noch für das morgige („Trommeln“) Tagesprogramm erwärmen. Also weiter, schliesslich liegen noch einige Kilometer vor uns.

Hier wird schon länger nicht mehr Ski gefahren.

Ein letztes Mal geht es zünftig hoch. Über Laufenegg und Berg erklimmen wir den Kapf, von wo aus wir den Etappenort immer noch nicht sehen. Trotzdem ist der Ausblick schön!

Blick vom Kapf; 998 M.ü.M.

Dann geht es hinunter ins touristische Oberstaufen, in dem herzlich wenig Betrieb ist. Wir suchen zuerst ein Schuhgeschäft und einen Sportartikelmarkt auf, weil Brige neue Schuhbändel, die hier nicht Schnürsenkel, sondern Schuhbandln heissen, benötigt. Denn am rechten Schuh hängt sprichwörtlich alles nur noch an einem Faden.

Wir sind im Landeskreis der Dachlawinen. Praktisch an jedem Haus hier findet sich diese Tafel.

Dann stärken wir uns im Zentrum mit Kaffee und Kuchen, lockern die Beine und marschieren anschliessend ins Hotel, das ziemlich ausserhalb liegt.

Diese Strecke legen wir am Abend nochmals hin und zurück zurück, weil sich in Hotelnähe kein Restaurant finden lässt. Ich glaube, heute Nacht schlafen wir gut …