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Rothaarsteig Etappe 5 vom Rhein-Weser-Turm nach Hilchenbach-Lützel

Auch beim Frühstück sind wir logischerweise allein, aber das Buffet würde für dreimal mehr Leute reichen, so grosszügig hat Frau Schwermer für uns aufgetischt. Also hauen wir zünftig rein; es schmeckt hervorragend. Wir schmieren uns auch wieder zwei Sandwiches für die Mittagspause.

Am frühen Morgen herrschte dicker Nebel, aber der lichtet sich, als wir loslaufen, und die Sonne guckt zwischen den Wolken durch. Wir wandern heute durch einige Naturschutzgebiete, als erstes geht es zum Schwarzbachtal hinab. Auf dem Weg dorthin begegnen uns drei Fahrzeuge des „Landesbetriebes Wald und Holz NRW“. Ein Fahrer hält neben uns an und bittet uns Meldung zu machen, falls wir eine tote Wildsau finden oder „wenn es irgendwo komisch riecht“. Klar, machen wir. Die Afrikanische Schweinepest ist wirklich ein ernstzunehmendes Problem hier.

Die armen Schweine.

Wir finden zum Glück kein totes Schwein, sondern sehen viele hübsche Pflanzen und Pilze.

Dieser Hörnling ist zwar klein, leuchtet aber durch den ganzen Wald.

Es hat auch wieder viele Himbeeren und Heidelbeeren, eigentlich müsste man ein Körbchen dabei haben und sammeln.

Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) – aus unerfindlichen Gründen muss ich gerade an den Heidelbeerkuchen im Restaurant Hahnensee denken …

Wir queren das Schwarzbachtal und steigen hoch zu den Naturschutzgebieten Haberg und Heinsberger Heide. Noch bevor wir oben sind, entdecken wir einige Orchideen.

Die Gefleckte Fingerwurz (Dactylorhiza maculata)

Dann erwartet uns das altbekannte Bild eines „kahlen“ Bergrückens, also die Fichten sind verschwunden, dafür wachsen viele Gräser und die altbekannten Pionierpflanzen wie Himbeere, Roter Holunder, Vogelbeere, Weidenröschen und Besenginster. Mir gefällt das sehr, es wirkt wild. Neu entdecken wir hier auch den Rainfarn mit seinen goldgelben, tellerförmigen Blütenköpfchen.

Tanacetum vulgare

Auf dem Gipfel (673 m) steht der „Herrenstein“, und wir müssen uns gründlich mit Antibrumm einsprayen, denn die Bremsen sind heute „sehr entgegenkommend“, wie ein deutscher Wanderer meint, den wir schon ein paar Mal angetroffen haben.

Nun geht es gemütlich abwärts Richtung Hilchenbach-Lützel, wo unser Hotel zwischen den beiden Ortsteilen mitten im Grünen steht.

Das ist ein Empfang!

Obwohl wir unterwegs noch Mittagspause machen, sind wir bereits kurz nach ein Uhr da und setzen uns alsbald auf die Terrasse und gönnen uns einen Eiscafé. Es muss ja nicht jeder Tag anstrengend sein. 🙂

Ich denke, das ist ein Tagpfauenauge.

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  • Eva im Aaretal 18. Juli 2025, 18:31, 18:31

    Eure Berichte sind wirklich eine Freude. Ich warte jeden Abend gespannt auf einen neuen Text. Merci
    vielmals. Die Schweinepest ist nun auch ein ernstes Problem. Ich habe einen TV Bericht gesehen und
    war ziemlich beeindruckt. Der Rothaarmarathon wurde offenbar auch abgesagt , da ist Vorsicht
    angesagt. Für euch ist wahrscheinlich eher schlechtes Wetter unangenehm , die Wildsauen sollten
    nicht unbedingt gefährlich sein.
    Weiterhin frohes Wandern und Kuchen geniessen . Gruss Mueti