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Von Muri nach Beinwil

Unsere gestrige Wanderung begann in Muri, wo ich an einem leerstehenden Haus diese alte Neonwerbung entdeckte. 4711? Das benutzte meine Grossmutter, ich erinnere mich noch an die Farbe und die Form der Flasche.

4711 – Immer dabei

Nach Muri steigt der Weg an Richtung Lindenberg; das Reusstal hinter uns zeigt sich im schönsten Sonnenlicht.

Blick ins Reusstal

Unterwegs kommen wir am Flugplatz Buttwil vorbei, allerdings ist Flugplatz ein etwas grosses Wort für die kurze Rasenpiste. Auch hier ist alles ruhig und friedlich. Bei der Flugschule Eichenberger könnte man einen Schnupperflug buchen und ganz ohne Vorkenntnisse abheben.

Flugplatz Buttwil

Wenig später erreichen wir den Landgasthof Guggibad, den wir ohne Kaffee- und Nussgipfelhalt rechts liegen lassen. Kurz darauf betreten wir den Kanton Luzern und erreichen den Rücken des Lindenbergs, den höchsten Punkt unserer Wanderung auf 780 Meter über Meer.

Langsam macht sich der Hunger bemerkbar, aber statt an schönen Bänklein kommen wir an einem Friedwald vorbei, wo die Asche von Verstorbenen in den Wurzelbereich von Bäumen gestreut wird.

Jetzt habe ich richtig Hunger.

Friedwald bei Schongau

Bei Mettmenschongau stossen wir auf einen Teich mit einem Bänklein. Endlich! Die Ente hört natürlich das Rascheln beim Auspacken der Sandwiches und kommt gleich angepaddelt. Zwischendurch sausen uns Rauchschwalben um die Köpfe und tauchen ihre Schnäbel kurz ins Wasser; man wähnt sich in Netz Natur.

Netz Natur

Im Schongau wirkt die Landschaft nicht so ausgeräumt wie anderswo, viele Einzelbäume prägen das Bild.

Einzelbäume

Brige macht den Thomas Wegmüller.

Hans Jucker: Nehmen wir noch einen Schluck

Überall wird gemäht, kein Wunder, es sind die ersten schönen Tage nach drei Wochen Regen.

Ein Baum – überraschend, nicht?

Ausgangs Mettmenschongau gehen wir beinahe verloren, kein Wunder, der Luzerner markiert die Wanderwege einfach nachlässiger als der Aargauer. Dafür machen wir oberhalb Aesch einen Abstecher ins Tobel zu den berühmten Aescher Wasserfällen. In Aesch hat uns die Ebene wieder und wir wandern Richtung Hallwilersee. Jetzt sind plötzliche viele Leute unterwegs. Wir sehen, wie auf der anderen Seeseite unser Zug abfährt, also nehmen wir es gemütlich auf dem Weg, der um den südlichen Zipfel des Hallwilersees führt.

Am Hallwilersee bei Mosen

In Mosen führt der Wanderweg durch den Campingplatz Seeblick, wo beim Restaurant schon tüchtig dem Weisswein und dem Bier zugesprochen wird. Beim Bahnhof Mosen müssten wir gut 40 Minuten auf den nächsten Zug warten, also beschliessen wir, nach Beinwil weiterzuwandern.

10 Minuten später, unten am See zeigt der Wanderwegweiser „40 Minuten“ bis Beinwil. Ui. Was jetzt folgt, ist mit dem Begriff Eilmarsch nur unzureichend umschrieben. Eine halbe Stunde später und einige Minuten, bevor der Zug abfährt, treffen wir tatsächlich in Beinwil ein – allerdings unten am Hafen. „15 Minuten“ dauert es bis zum Bahnhof und wir stechen im Stechschritt die 60 Höhenmeter zum Bahnhof hoch.

Vor dem Schlussaufstieg zum Bahnhof Beinwil

Es reicht. Die Glacé gibt’s aber erst in Lenzburg beim Umsteigen.