Die erste Etappe unserer Wanderferien legen wir im Zug zurück: via Basel und Mannheim nach Koblenz. Aus dem 1.-Klass-Fenster der Deutschen Bahn können wir bereits einen Blick auf die Strecke werfen, die wir in den nächsten sieben Tagen in umgekehrter Richtung abwandern werden: Von Bingen nach Koblenz folgt der Zug den Schleifen des Rheins. Viel Wasser hat der breite Fluss nicht, aber trotzdem sind riesige Containerschiffe auf ihm unterwegs. Burgen und Schlösser stehen zu beiden Seiten auf dem Hügelzug, der recht steil vom Ufer aufsteigt. Grossartig sieht das aus, ich würde am liebsten gleich loswandern!
Um die Mittagszeit erreichen wir Koblenz, und es ist nicht zu übersehen, dass die Stadt am Zusammenfluss von Rhein und Mosel dieses Jahr die BUGA (Bundesgartenschau) beherbergt: Fahnen allüberall weisen darauf hin. Das Hotel ist nicht weit vom Bahnhof entfernt. Wir deponieren die Taschen und machen uns dann auf Richtung Altstadt, um etwas zu Mittag zu essen. Christof liest gerade eine Gedenktafel über Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg, die im Boden eingelassen ist, als ihm aus heiterem Himmel ein Mikrofon ins Gesicht gestreckt wird. Eine Journalistin vom ZDF stellt uns dermassen dämliche Fragen zu Koblenz und der Schweiz, dass wir uns alsbald abwenden und davonlaufen.
Das Deutsche Eck müssen wir natürlich besichtigen, den Zusammenfluss von Mosel und Rhein. Dort steht ein riesiges Monument von Kaiser Wilhelm hoch zu Ross.



Eigentlich müsste man noch die Festung Ehrenbreitstein besichtigen – eine Seilbahn führt über den Rhein hinauf –, denn von dort geniesst man einen besonders schönen Blick auf Koblenz und das Deutsche Eck. Aber wir wissen ja, wie so ein Zusammenfluss aussieht ;-), und gehen lieber Cappuccino trinken. Gerade rechtzeitig: Wir sitzen gemütlich im Trockenen, als sich der Sommer 2011 mit einem Wolkenbruch verabschiedet.