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RheinBurgenWeg Tag 3: Von Boppard-Weiler nach St. Goar

Ausnahmsweise beginnt die heutige Etappe nicht mit einem Aufstieg, dafür begrüssen uns einzelne Nebelschwaden. In der Nacht hat es geregnet, und jetzt ist es feucht und kühl, aber nicht unfreundlich. Das Wetter wird sogar im Lauf des Tages immer besser, so dass wir vom Regen ganz verschont bleiben.

Die heutigen rund 16 Kilometer sind ein stetiges Auf und Ab, und immer wieder eröffnen sich uns neue Blicke auf den Rhein und die Burgen vis-à-vis.

Eindrücklich sind auch die Krüppeleichen, welche manchmal die kargen Hügel besiedeln. Obwohl uralt, sind sie klein, da sie kaum Nährstoffe erhalten.

Die Wege, auf denen wir wandern, reichen von bequemen Waldstrassen über weiche Feldwege bis zu schmalen Gebirgspfaden. Der Abstieg nach Hirzenach zum Beispiel ist sehr eng und steil; er führt in Serpentinen teils über Treppen durch das mit Trockenmauern terassierte Gelände. Solche Steilhänge sehen wir häufig, an ihnen wurde früher Wein angepflanzt, doch heute sind sie verwildert.

In Hirzenach verpassen wir einmal mehr die Abzweigung, da wie die grosse Kirche bewundern.

Dann geht es entlang des Baches bergauf in ein Seitental, bis uns weit hinten eine kleine Brücke auf die andere Seite führt. Oben auf dem Berg ist es flach, und wir finden an schönster Lage das Dorf Holzach, der Blick von dort ist einfach traumhaft. Über Felder wandern wir weiter und erreichen gegen elf Uhr den höchsten Punkt unserer heutigen Etappe: die Taunusblickhütte. Wir machen Rast, geniessen die Aussicht und bewundern das Hornissennest im Innern der Schutzhütte.

Nun folgt eine längere Passage durch Mischwald, wie er auch bei uns zu finden ist. Aber natürlich folgt schon bald das nächste Seitental, das wir queren müssen. Also wieder das gleiche Spiel: hinunter zum Bach, über die Brücke, und auf der anderen Seite wieder hoch. Nun sind wir wieder an der Hangkante und folgen einem attraktiven Bergpfad. Dieser endet oben beim Aussichtspunkt «am Pilz», bei dem wir noch einmal eine längere Pause machen.

Auf Feldwegen geht es dann weiter zu den Rebhängen oberhalb des Gründelbachtals bei St. Goar. Dort folgt ein unglaublich steiler Abstieg in Serpentinen durch den Weinberg zur Philipps Mühle.

Leider geht es auf der anderen Seite ebenso steil wieder hinauf: Unzählige Treppenstufen führen uns zur Festung Rheinfels.

Diese Anlage aus dem Mittelalter ist wirklich eindrücklich, aber wir sind zu müde, um sie zu besichtigen. Wir gehen weiter hinunter nach St. Goar, wo wir heute unser Nachtquartier haben. Dieser Ort ist sehr touristisch und enttäuscht uns, und auch das Hotel ist nicht das Gelbe vom Ei, aber für eine Nacht absolut brauchbar.