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Westerwaldsteig Tag 7: Bei der Stöffel-Maus

Um fünf Uhr morgens weckt uns ein Gewitter der angekündigten Kaltfront; nun ist der Hochsommer definitiv vorbei. Wir schlafen noch eine Runde, und als wir aufstehen, ist es zwar sehr trüb, aber es regent nicht mehr. Da die Wetterprognose jedoch miserabel ist, verkürzen wir die heutige Etappe, indem wir uns nicht zurück nach Wölferlingen fahren lassen, sondern nach Dreifelden. Anstatt den ganzen Tag durch den Regen zu laufen, wollen wir lieber etwas Zeit im Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffel verbringen. Es ist ein guter Entscheid.

Zuerst wandern wir aber wiederum durch die schöne Landschaft, zuerst der Wied entlang bis zu ihrer Quelle, dann wieder über Feld und durch Wald auf den Gräbersberg, wo es Windräder, einen Fernmeldeturm mit Aussichtsplattform und ein Restaurant gibt. Die ganze Zeit über ist es nebelfeucht, aber richtig regnen tut es kaum. Auf den Turm steigen wir nicht, da die Plattform auf gut dreissig Metern Höhe liegt und wir ohnehin nichts sehen würden.

Später treffen wir auf den Grossen Welterstein, einen eindrücklichen Basaltblock. Leider ist er ziemlich zugewachsen, so dass man von der schönen Formation nicht viel erkennen kann. Auch die angekündigte Aussicht ist nicht vorhanden, und zwar wegen der Bäume, nicht wegen des Nebels.

Nun kommen wir bald nach Enspel und damit zum Eingang des Stöffelparks. Der Stöffel ist ein 140 Hektaren grosser Basaltsteinbruch, der über ein einmaliges Ensemble an historischen Bauten verfügt und gleichzeitig eine bedeutende Fossilienlagerstätte beherbergt, darunter eben die «Stöffel-Maus». Wir unternehmen als erstes einen geführten Kurztrip über das Förderband und durch eines der Brechergebäude. Eine knappe Stunde lang lassen wir uns die Basaltgewinnung und -verarbeitung im letzten Jahrhundert erklären. Das Wort Doppelkniehebel-Backenbrecher müssen wir auswendig lernen.

Danach wollen wir den Geopark erkunden, aber es fängt ziemlich heftig an zu regnen, so dass wir das Vorhaben abbrechen und stattdessen in den Kohleschuppen gehen, wo es Kaffee und Kuchen gibt. Trotzdem sind wir begeistert: Der Stöffel ist grossartig und einen Besuch wert!

Zu unserem Hotel in Nistertal ist es nun nur noch ein Katzensprung, und der Regen hat auch wieder aufgehört.