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Saar-Hunsrück-Steig Tag 8: vom Grimburger Hof nach Kell am See

Zum ersten Mal wach werde ich kurz nach Mitternacht. Die Gäste der vier anderen Zimmer kehren von einem Familienfest auf der nahe gelegenen Grimburg zurück, wir hatten uns schon beim Nachtessen gewundert, wo die anderen Gäste blieben. Einer hat wohl etwas vergessen, denn unterhalb unseres leicht geöffneten Fensters ertönt eine laute Frauenstimme ziemlich verärgert: «Rudolf, verdammt nochmal, der Schlüssel!» Ich kehre mich um und schlafe weiter.

Da heute mehr ein Spaziergang als eine Wanderung ansteht, bereiten wir uns beim Frühstück nur ein Sandwich zu. Wir als Befugte nehmen den Pfad zum Gasthof zurück zum Saar-Hunsrück-Steig.

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Das Wetter ist besser als gestern, es ist trocken und erstaunlich warm, fast föhnig. Der Weg führt zuerst auf die Grimburg. Vor uns der imposante Turm, den wir natürlich besteigen.

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Leider zieht etwas Nebel die Bergflanken hoch, so dass man nicht allzuweit sieht.

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Im Innern des Turms ist es beeindruckend eng, um die letzte steile Treppe zu erklimmen, müssen wir die Rucksäcke ausziehen.

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Der weitere Weg führt durch ein Naturschutzgebiet entlang des Flüsschens Wadrill. Auch hier viele Pilze, wir finden einige sehr schöne gelbe Knollenblätterpilze.

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Im Wadrilltal sind wir praktisch alleine unterwegs. Dann und wann begegnen wir einem Mountain-Biker.

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Man sieht dem Wanderweg an, dass er auch als Radstrecke benutzt wird.

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Nach einer Stunde erreichen wir die grosse Vergabelung des Saar-Hunsrücksteigs. Wir haben bis jetzt 95 Kilometer zurückgelegt und biegen nach Westen Richtung Trier ab. Die Originalstrecke führt über weitere 80 Kilometer nach Idar-Oberstein. Das sparen wir uns für ein ander Mal auf.

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Kurz nach Mittag erreichen wir Kell am See, wo uns Herr Krämer, der Chef vom Gasthof Zur Post freundlich empfängt. Das Zimmer ist gross und komfortabel. Auch hier dominieren diese seltsamen Kissen; langsam bin ich überzeugt, dass in Deutschland ein Wettbewerb unter den Hotels läuft: DSSZ, Deutschland sucht den Super-Zipfel.

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Der Rundgang durch das Dorf fördert leider kein schönes Kaffeehaus zutage, also verspeisen wir frische Waffeln und Schokoeisbecher bei Herrn Krämer auf der Terrasse und gucken auf den Radweg, wo reger Betrieb herrscht.