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Saar-Hunsrück-Steig Tag 9: von Kell am See nach Riveris

Zur Abwechslung bekommen wir heute zu unserem Lunchpaket zwei Halbliterflaschen stilles Wasser, und nicht nur eine mit wahnsinnig viel Kohlensäure. Christof ist zufrieden. Wir benützen den zweiten Zustieg zum Saar-Hunsrück-Steig und nicht den von gestern. Wir sehen so mehr vom Ort und müssen nichts doppelt laufen. Das Stück dem Waldrand entlang um Kell am See schenken wir uns. Am Rande des kleinen Stausees befindet sich eine Siedlung mit Ferienhäuschen, die wir interessiert begutachten. Besonders die Reihe zuvorderst am See sieht gar nicht einmal so schlecht aus.

Dann geht es wieder einmal bergauf und entlang eines Bachtals in den Osburger Hochwald. Oben erwartet uns ein kleines Naturschutzgebiet: der Weyrichsbruch, das Hochmoor am Rösterkopf. Über einen dreihundert Meter langen Holzsteg überquert man es am Rand und hat so einen schönen Ausblick auf Birken, Torfmoospolster und Pfeifengras. Auch einen hübschen Rastplatz gibt es auf dem «Knüppeldamm», aber wir sind noch nicht hungrig. Also marschieren wir weiter durch den Wald abwärts ins Ruwertal. Bei den «drei Mördern» machen wir eine Pause. Es handelt sich hierbei um drei Findlinge nicht sonderlich beeindruckenden Ausmasses, um welche sich zahlreichen Sagen und Fantasien ranken.

Drei Mörder

Bald folgt eine längere Passage über die Felder bei Bonerath inklusive Aussicht. Bis in die Eifel sähe man hier, wenn es nicht so diesig wäre. Aber wir wollen nicht klagen, das Wetter ist zum Wandern herrlich. Die Sonne brennt uns ordentlich auf den Pelz, jetzt wo wir den tiefen Wald hinter uns haben.

Wanderwetter

Es geht nun hinab zu Riveristalsperre. Da dieser kleine Stausee der Trinkwasserversorgung dient, ist die ganze Gegend Wasserschutzgebiet und demzufolge recht unberührt. Am schönsten Blick auf das glitzernde Wasser der Talsperre steht eine Riesenbank und lädt uns zur zweiten Rast ein.

Riveris-Talsperre

Wir werden ganz faul und schläfrig an der warmen Sonne und müssen uns fast zwingen, den Rest des Weges nach Riveris unter die Füsse zu nehmen. Wir dürfen aber nicht direkt absteigen, sondern müssen nochmals ein Stück bergauf zum «Langenstein», einer hübschen Felsformation aus Quarz.

Unser Hotel mit Restaurant hat heute Ruhetag, und wir müssen dem Wirt telefonieren. Er ist gerade am Einkaufen. Eine Angestellte, die kaum ein Wort Deutsch spricht, lässt uns ein. Hinter dem Haus erwartet uns eine Art Innenhof mit vielen Blumen, Sitzgelegenheiten und sogar Liegestühlen. Dort erholen wir uns von der langen Etappe, befürchten aber insgeheim, kein Abendessen zu bekommen. Kurz nach vier Uhr taucht aber doch noch die Wirtin auf, versorgt uns mit Getränken und verspricht, um sechs Uhr für uns zu kochen. Tipptopp.