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Hochrhöner Tag 2 – von Bad Kissingen nach Premich

Die Lunchpakete waren so billig wie noch nie; wir durften uns am Frühstücksbuffet bedienen, zahlten für vier wirklich dicke Sandwiches und zwei Äpfel vier Euros und erhielten erst noch eine schöne handgeschriebene Quittung.

Familie Egli leistet sich vier Brötchen

Familie Egli leistet sich vier Brötchen

Endlich geht’s los! Wir wandern flussaufwärts entlang der Saale

Nach Bad Kissingen

Nach Bad Kissingen

und erreichen etwas ausserhalb Bad Kissingens bald das sogenannte Gradierwerk. Hier rieselt Sole über Reisigwände hinab, das zerstäubende salzhaltige Wasser dient als Freiluft-Inhalatorium. Früher wurde mit diesem Verfahren der Salzgehalt der Sole gesteigert, bis sich die Salzgewinnung lohnte. Eine eindrückliche Anlage!

Eine mächtige Konstruktion, dieses Gradierwerk!

Man wandle und inhaliere den Soledampf

Wir steigen das Kaskadental hoch, gelangen zum Klaushof, wo uns der Kaffee verweigert wird, weil der Klaushof a) erst um 11 Uhr öffnet und b) am Dienstag sowieso geschlossen hat. Die etwas später folgende Sitzgelegenheit entschädigt uns für den entgangenen Kaffee; ein wunderbarer Blick ins Land öffnet sich.

Wie fast immer sind wir praktisch alleine unterwegs. Wir geniessen die Ruhe und wandern durch Feld und Wald. Leider hat Brige ihr Pflanzenbestimmungsbuch mitgenommen, deshalb gibt es immer wieder Unterbrüche. Wir lernen heute: das echte Labkraut und den punktierten Gilbweiderich. Ich kann nichts dafür, der heisst wirklich so.

Das echte Labkraut – damit kann man Käse herstellen

Die Wanderung führt über Stralsbach und Frauenroth, wo das gleichnamige Kloster bereits im Jahr 1574 aufgehoben wurde, wie uns die Informationstafel bei unserer zweiten grösseren Rast lehrt.

Endlich essen!

Endlich essen!

Aussicht vom Rastplatz

Aussicht vom Rastplatz

Der letzte Teil der Wanderung führt mehrheitlich durch Wald bis nach Premich.

Pilze wählen Premich!

Pilze wählen Premich!

Hier rufen wir die Pension Böhnlein an, wo wir übernachten werden. In Premich selber ist keine Unterkunft verfügbar, weshalb wir im sieben Kilometer entfernten Langenleiten untergebracht sind. Herr Böhnlein sen. holt uns in Premich mit seinem Mercedes ab und chauffiert uns nach Langenleiten. Dieser Weiler sieht von oben ziemlich aussergewöhnlich aus; alle Häuser sind rechtwinklig entlang der Hauptstrasse angeordnet. Ebenfalls aussergewöhnlich ist die Tatsache, dass es in Langenleiten kein einziges Restaurant gibt und unsere Pension nur Frühstück serviert. Ich frage im einzigen Café im Ort (Brige: Mohnkuchen, ich: Hefeschnecke), wo denn die nächste Verpflegungsmöglichkeit sei. Die Konditoreifachfrau zuckt mit den Schultern und meint, in Premich sei auch alles zu, aber in der Ortschaft Gefäll, da sei ihres Wissens noch so ein Grieche, vielleicht könne man dort, falls er nicht auch schon … Aha, danke.

Wir müssen nicht verhungern. Nachdem wir im Aufenthaltsraum in der Pension die Zielankunft der heutigen Tour-de-France-Etappe mitverfolgt haben, verwöhnt uns Frau Böhnlein mit einer tadellosen kalten Platte, Brige kommt endlich zur einer Portion feiner Leberwurst und ich zu einem feinen Weissbier. Das Leben ist schön!

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  • Vreni & Fritz 5. Juli 2017, 10:33, 10:33

    Danke für Eure Berichte, wir wandern in Gedanken mit, nur fehlt uns die so günstige Zwischenverpflegung. Weiterhin viel Vergnügen in den so schönen Landschaften der Hochröhn! Vreni & Fritz